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Schröder: Die Hypothese der „Ideoplastik". 249
liehen Eindrücken höchster Achtbarkeit inmitten einer
liebenswürdigen Gastfreundschaft weiterhin nachzuprüfen,
1. durch eine zureichende photographische Kontrolle, 2. Heranziehung
von auf dem Gebiete unbefangenen wissenschaftlichen
Beisitzern. Ich darf auch hier für die große opferfreudige
Bereitwilligkeit danken, mit der diesen Wünschen
zugestimmt wurde.
Meine photographischen Apparate waren bis auf einen
in Persien verlorengegangen; Herr Studienrat Dr. O. Proch-
now stellte mir sofort den seinigen zur Verfügung; und
sehr bald konnte ich der Firma C. P. Goerz (Berlin), bzw.
der Liebenswürdigkeit des Herrn Direktor Dr. Fr. Weidert
vier fernere hochwertige Apparate sehr verschiedener Eigenart
für meine Zwecke danken. Weiterhin stellte auch Herr
Dr. Fr. Schwab 1 bis 2 Apparate auf. Einer meiner Apparate
war als Deckenapparat für die einwandfreie Kontrolle der
geschlossenen Handkette angebracht.
ich danke es der Sensitiven, daß ich zu den letzten
fünf „Sitzungen" außer dem Vorsitzenden der „Deutschen
Okkult. Ges.", Herrn Dr. VW. Haken £Berlin-Nikolassee)
auch Wissenschaftler von Namen, die Herren Univ.-Professor
Dr. P. D^gener (Berlin-Charlottenburg) und Studienrat Dr.
O. Prochnow (Berlin-Lichterfelde), heranziehen durfte.
Leider haben damit die „Sitzungen" infolge einer Reihe
von Gründen ein vorzeitiges Ende gefunden, ohne daß auch
nur die nächstliegenden Fragestellungen eine verläßlichere
Beantwortung finden konnten. Ich will aber auch in diesem
Zusammenhange nicht übergehen hervorzuheben, daß sich
weiterhin und noch heute bedeutendste Phänomene spontan
selbst bei hellem Licht äußern.
Diese kurze Darstellung habe ich für die Wertung der
im folgenden zu nennenden Erfahrungen nicht umgehen
können. Sie diene zugleich zur Berichtigung vollkommen
^unzutreffender Notizen, v welche sich in den „Psychischen
Studien" der letzten Hefte verstreut finden und die jedenfalls
ohne Mitwirkung des Herrn Dr. Fr. Schwab erschienen
sind. Eine ausführlichere Wiedergabe der Sitzungsergebnisse
werde ich zunächst innerhalb der Bearbeitung der
sogenannten okkulten Phänomene für die naturwissenschaftliche
Buch-Sammlung Bornträger geben.
Nach meinem Urteil besitzen die sogenannten okkulten
Erscheinungen eine ganz außergewöhnliche Komplexität
ihrer Bedingtheit. Demgemäß setzt auch die Forschung
auf diesem Gebiete eine ausnehmend große Vielseitigkeit
des Experimentators voraus. Der psychogene Charakter
der Phänomene ist wohl unbestritten; anderseits werden
diese psychischen Qualitäten ihren Ausdruck in Organisa-
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