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254 Psychische Studien. L. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1923.)
zeigten mit solchen billiger Papiersorten44. (Urteil des Londoner
Kommitees; II. Se 364 Z. 14 v. uj.
Wenn ich mich zu dieser Kritik an der verbreiteten
Deutung der fraglichen Phänomene überhaupt entschlossen
habe, ist es im Hinblick darauf geschehen, daß es heute
noch Möglichkeiten geben dürfte, der Frage wohl auch
experimentell nachzugehen. Da Eva C. während der Phänomene
in tieferer Hypnose (Trance) weilt, schließt es die
Möglichkeit eines bewußten Manipulierens und Drapierens
aus. Ist es aber ebenso ausgeschlossen, daß die Apportin-
halte irgendwie örtlich wie zeitlich außerhalb der Sitzungen
vorbereitet wurden ? f ch würde diese Frage gar nicht stellen,
wenn nicht die Phänomene bei Eva C. recht gleichförmig
und erwartbar erschienen.
Unter'keinen Umständen soll meine Ablehnung der
ideoplastischen Hypothese wenigstens für die „flächenhaften,
bildartigen Materialisationen" den Wert des Tatsachenmaterials
, das A. von Schrenck-Notzings jahrzehntelange,
mühevolle Untersuchungen gewonnen haben, mindern
können. Meine Absicht zielt dahin,, davor zu warnen, in
dieser Hypothese ein Genüge zu finden, sie zu suggestivem
Einflüsse gelangen zu lassen. Ich will zu erneuter, andersgerichteter
Fragestellung an die Phänomene anregen.
Die Mediumschaft der Frau Silbert.
Auszug aus den Berichten von
Barb. Mc. Kenzie und d. Hewat Mc. Kenzie in der Psvchic Science.
Uebersetzt von Hedwig Winzer (Dresden).
Auf ihrer Reise durch Mitteleuropa, die Mr. und Mrs Mc. Kenzie
im Frühjahre 1922 unternahmen, um auf dem Kontinent hervorragende
Medien zum Zwecke des Studiums kennen zu lernen und
sie zu wissenschaftlichen Versuchen vor der S. P. R. mit nach
England zu nehmen, kamen sie auch nach Graz, wo sie an das
bekannte Medium Frau Silbert empfohlen worden waren.
Mehrere Sitzungen mit Frau Silbert, die einige Wiener Wissenschaftler
von Ruf leiteten und positiv ausfielen, überzeugten
Mr. und Mrs. Mc. Kenzie von der Mediumschaft dieser Frau. Da
sie ein wertvolles Studienobjekt zu sein schien, sicherte sich das
englische Ehepaar das Medium für eine Reise nach England.
Nach einer Wartezeit von drei Wochen im Mai in Berlin, wurde
für Frau Silbert eine besondere Einreiseerlaubnis zum Studium
ihrer psychischen Begabung vor dem British College bewilligt.
Es war die erste derartige Erlaubnis nach dem Kriege. Während
des unfreiwilligen Aufenthaltes wurden einige Sitzungen abgehalten
, an denen unter anderen auch Professor Dessoir und
Ingenieur Grunewald teilnahmen.
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