Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 255
(PDF, 183 MB)
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Winzer: Die Mediumschaft der Frau Silbert.

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Die Phänomene treten oft spontan im Wachzustände auf, sowie
Frau Silbert in den Sitzungen nicht immer in Trance verfält; dann
kann es vorkommen, wie in einem Berliner Restaurant, daß sämtliche
Personen am Tische, auch Fremde, durch unsichtbare
Pseudopodien berührt werden.

Frau Silbert ist eine' gebildete Frau im besten Lebensalter.
Schon in der frühesten Jugend zeigten sich bei ihr supranormale
Fähigkeiten, Anlage zu Visionen, Hellsehen usw., die von den
Eltern ängstlich unterdrückt wurden. Zu Weihnachten 1914 starb
ihr Mann, gerade, als sie sich dn großer Sorge um zwei ihrer
Söhne befand, die in Lebensgefahr schwebten. In dieser kritischen
Zeit, während vieler Gebete um Hilfe, vernahm man die
ersten Klopf töne. Die ersten gut ausgebildeten Materialisationen
beobachtete man vor ungefähr einem Jahre, als Frau Silbert eines
Abends mit zwei Töchtern spazieren ging. Sie hatte noch nicht
daran gedacht, aus ihren Fähigkeiten finanzielle Vorteile zu
ziehen, und war nui mit großer Mühe zu überreden, für die England
-Reise und die Sitzungen der S. P. R. Honorar anzunehmen.

Frau Silberts Kontrolle nennt sich „Professor Neid" und gibt
an, ein Gelehrter aus dem 18. Jahrhundert zu sein. Er meldef
sich in charakteristischen Klopftönen und sprach ihr zu, nach
England zu gehen. Sie war sehr besorgt, ob die Reise von Erfolg
begleitet sein würde, da sie die Beobachtung gemacht hat, daß in
den Sommermonaten eine Verminderung ihrer medialen Kräfte
zu erwarten sei. Man hoffte afrer, daß das kühlere englische
Klima die Mediumschaft nicht beeinträchtigen würde, und die
Resultate während des dreiwöchigen Berliner und fünfwöchigen
Aufenthaltes in England bestätigten die Annahme.

Die Sitzungen in England wechselten in Qualität und Quantität
der Phänomene und erreichten bei weitem nicht das Maximum
der Grazer Resultate, ausgenommen in vier Fällen, die das tiefste
Interesse der Studierenden erregten.

Mr. Mc. Kenzie hatte in den zwei Jahren aktiver Arbeit mit
der S. P. R- die Beobachtung gemacht, daß der Erfolg bei den
Sitzungen so oft von den Teilnehmern abhinge, und daß Argwohn
und Skepsis, wenn auch ungläubig bestritten und vorsichtig verborgen
, die Ergebnisse beeinträchtigten. In zwei Sitzungen mit
Frau Silbert hatte ein bekanntes Mitglied der S. P. R. die Anordnung
und Führung übernommen und sie in angenehmer Art
für alle Anwesenden und des Mediums durchgeführt, mit dem
er sich außerdem in der Muttersprache unterhalten konnte.
Es war jedoch zu bemerken, daß in den Sitzungen, an welchen
dieser Herr teilnahm, eine auffallende Veränderung der Phänomene
eintrat, obwohl er die Möglichkeit psychischer Maultestationen
zugibt und schon verschiedenen Experimenten mit den
besten Medien beigewohnt hat. Es ist etwas in seiner Atmo-


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