Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 266
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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266 Psychische Studien. L. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1923.)

taerksamkeit, besonders beim Hinzukommen fremder Personen
, sofort sistiert werden, da bei ihrem Eintritt der notwendige
sedische Zustand der Unbefangenheit aufhört. Wir
sehen hier bei den telenergetischen Spontanphänonienen die-
belben Gesetzmäßigkeiten wie bei den physikalischen Phäno-
Lienen des Mediumismus. Besonders interessant erscheint der
Zusammenhang dieser Wirkungen mit dem zunehmenden
Monde, wie er ja auch bei andeien Medien, wie z. B. bei Frau
Silbert, konstatiert worden ist.

„Wissenschaft und Okkultismus".

Von Dr. phil. Jos. Böhm, Nürnberg.

Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht Universitätsprofessor Dr.
Max D e s s o i r im Heft 8 (April 1923) der Velhagen & Klasings
Monatshefte seine derzeitigen Anschauungen über telepathische Versuche.
Hierbei weist er auch auf mein 1921 bei Baum erschienenes Buch: „Seelisches
Erfühlen" hin und sagt u. a.: „Es werden uns Vorgänge berichtet,
die doch gar zu phantastisch klingen." Er erwähnt dann nur den einen
Versuch XIII, Gruppe A, betr. Postkarte mit der Photographie
einer Schauspielerin und ihres Gegenspielers in der Rolle
der Alice und des Kapitäns in Strindbergs „Totentanz". Am Schlüsse
der kurzen Besprechung des Versuches äußert Dessoir seine persönliche
Ansicht: „In diesem Falle und häufig dürfte wohl Täuschung und Selbsttäuschung
des Rätsels Lösung bringen." Wie er diese angenommenen
Ursachen begründen will, wird nicht erwähnt. „Dürfte wohl" ist eine
Redewendung, die von den Skeptikern in bezug auf okkulte Erscheinungen
gebraucht wird, doch sehr elastisch klingt. '

Als Sachx erständiger in veterinärpolizeilichen Angelegenheiten habe
* ich vielfach zu vorgelegten schriftlichen Berichten mich gutachtlich zu
äußern. Hierbei ist es selbstverständlich, daß ich den Inhalt jedes
Satzes vorher genau beachten muß, soll ich mich u. U. nicht
tiner zurechtweisenden Kritik der Stelle aussetzen, der mein Gutachten
vorgelegt wird.

Prof Dessoir schreibt nämlich in seiner Kritik noch: „Soweit ich
Schauspielerinnen kenne, denken sie bei einer photographischen Aufnahme
nicht au den Inhalt des Stückes —." (Diese Abfassung ist wohl etwas
zu sehi allgemein!) Der letzte Satz meines Berichts über den erwähnten
Versuch lautet: „Die photographische Aufnahme wurde in der Zwischenpause
der Aufführung bei Blitzlichtbeleuchtung gemacht." Sollte es nun
wahrscheinlich sein, daß eine kostümierte Schauspielerin, ihrem ebenfalls
kostümierten Partner gegenüberstehend, w ährend der kurzen
Unterbrechung eines Stückes, wie Strindbergs „Totentanz", in
dem sie die inneren Regungen der Alice erleben muß, wenn sie eine
Künstlerin ist, nicht an den Inhalt des 3tückes denlct? Hat Dessoir
das Bild gesehen, auf dem das Gesicht der Schauspielerin sehr
deutlich das Wesentliche der Eigenart der Frau des Kapitäns wiedergibt
? Nein! Kennt Dessoir überhaupt diese Schauspielerin
? Nein! Weiß Dessoir, daß nur derjenige ein gutes
photographisches Bild von sich erhalten kann, der während der Aufnahme
nicht an das Photographiertwerden, wie es die von sich eingenommenen
Personen tun, sondern an ein bestimmtes Erlebnis denkt?
Scheinbar nicht. Blick und Gesichtsausdruck sind bekanntlich stets das
sichtbare äußerliche Spiegelbild für die unsichtbaren inneren seelischen
Vorgänge.

Die erwähnte Künstlerin ist zufällig meine eigene Tochter, von der
in den Kritiken der Presse bisher übereinstimmend hervorgehoben wurde:


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