Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 279
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Vom Büchertisch.

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gebliebene Vorstellung des Ichs eines früheren Lebens sein könnte.
Ebenso sind die mediumistischeft Phänomene zu deuten als Dezentralisationen
in der individuellen seelischen Struktur des Mediums und isoliertes
Auftreten der dezentralisierten Teile, die sich gelegentlich sogar
ganz exteriorisieren. Geley erklärt die meisten mediumistischen Erscheinungen
durch die Seelenkräfte des Mediums selbst, doch ist er der
Meinung, daß dabei auch das gelegentliche Eingreifen von Verstorbenen,
d. h. momentan nicht mehr in unserer Ebene verkörperten Seelen möglich
, ja wahrscheinlich sei. Auf Grund der Lehre von der Wiederverkörperung
setzt Geley dem Schopenhauerschen Pessimismus, der mit
auf der Annahme einer Zerstörung des persönlichen Bewußtseins im
Tode beruht, einen sieghaften Optimismus entgegen. Indem die Entwicklung
des Alls und des Individuums vom Unterbewußten zum Bewußten
fortschreitet, wird schließlich für das All wie für das Individuum
das vollkommene Bewußtsein, die vollkommene Gerechtigkeit und die
vollkommene Glückseligkeit erreicht.

Ich bin mir bewußt, mit dieser durch die räumliche Beschränkung
erzwungenen, allzu gekürzten Zusammenfassung nur ein verzerrtes Bild
von Geleys ebenso tiefen wie klar ausgedrückten Gedanken geboten zu
haben. Doch wird jeder, der das Werk .selbst zur Hand nimmt, sehen,
daß es einen auf zahllosen Beobachtungstatsachen beruhenden grandiosen
Deutungsversuch der Rätsel unserer Welt darstellt. Wenn
Geley sich auch da und dort geirrt haben mag, so kommt doch sicher
die von ihm gebotene Lösung der Wahrheit, die wir nie ganz erreichen
können, so nahe, als es heute für uns möglich ist. Schließlich möchte
ich noch der Hoffnung Ausdruck geben, daß bald eine deutsche Ueber-
setzung Geleys Meisterwerk weiteren Kreisen zugänglich macht, denn
es gibt auf philosophischem Gebiete kaum ein Werk, das in gleicher
Weise Schärfe und Tiefe des Denkens mit einer fast populär zu nennenden
Darstellungsweise verbindet. Studienrat Rudolf Lambert.

Tartarnga, Ubald. „Das Hellsehmedium Megalis in
Schwede n." Talis-Verlag,*« Leipzig. Ausgabe in deutscher, schwedischer
und englischer Sprache.

Tartaruga kommt auf Grund von in neunzehn schwedischen Städten
gemachten, ganz seltsamen Versuchen bei sympathischer Zurückhaltung
zu dem Schlüsse, daß das Problem des Hellsehens ebenso nur durch
ein möglichst reiches statistisches Material gelöst werden könne, wie
das der vielfach bereits anerkannten ^Telepathie. Ma» kann ihm eigentlich
nicht unrecht geben. Das ,Buch verdient jedenfalls aufmerksam
gelesen zu werden. Dr. Herbert Silber er (f) Wien.

Levy-Sulü, Max, Die hypnotische Heilweise und ihre
Technik. 1922, Ferdinand Enke, Stuttgart. 8°, VII und 146 S.
Grundpreis geh. 3 M*

Das Werk soll in erster Linie dem ärztlichen Anfänger einen Einblick
in die wissenschaftlichen Grundlagen, soweit wir sie bis jetzt erkennen,
sowie eine Anleitung zur kunstgerechten Ausübung der Heilhypnose
geben; aber es verdient wegen seiner klaren Fassung auch von einem
größern Kreis, soweit er Aufnahmefähigkeit für Wissenschaft besitzt,
gelesen zu werden. Wenn auch nach der ganzen Art der Behandlung des
Themas ohne weiteres zu erkennen ist, daß der Verfasser mit allen
Fragen und Streitfragen des Gebietes vertraut ist, und er auch will-
kommnerweise manche Nebenfrage beleuehct, so vermeidet er doch
durchgehends alle unnötige Belastung mit gelehrtem Kleinkram. Verfasser
erstrebt sozusagen chirurgische Klarheit; ein unbewußtes Zeichen
dafür ist, daß er idiei hypnotische Heillweise wiederholt „Seelenorthopädie
" nennt Gleichfalls zu diesem Streben nach Klarheit gehört
die Durchführung einer begriffsstrengeu Terminologie, die teilweise
erst geschaffen oder wenigstens hervorgesucht werden mußte. Ohne


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