Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 287
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Kröner: Ueber medizinisches Fernftihlen. 287

sie Willig und mit großer Prägnanz und Sicherheit, gleichsam
unter der Suggestion einer zweckhaft-altruistischen Einstellung
ihres Unterbewußtseins. Dient er der Demonstration
, so müssen zuvor Hemmungen überwunden werden,
die Ergebnisse kommen nicht mit der sonstigen intuitiven
Treffsicherheit zutage, und die nachherige Ermüdung ist
eine enorme.

Gleichwohl stehen zunächst nicht die allerdings stau-
nenswerterfmedizinischen, sondern allein die parapsychischen
Fähigkeiten der Versuchsperson zur Debatte. Und wenn
ich persönlich die Ansicht vertrete, daß über den Demonstrationszweck
hinaus die Medialdiagnosen der Frau F. als
diagnostisches, spez. differentialdiagnostisches Hilfsmittel
neben anderen Hilfsmethoden zur ärztlichen Befunderhebung
sehr wohl herangezogen werden können, so handelt es sich
hierbei um eine auf Erfahrung begründete, subjektive Auffassung
, die für andere nicht bindend zu sein braucht.

Will man zu einem Urteil hinsichtlich der der Versuchsperson
zugeschriebenen medialen Fähigkeiten kommen, so
<pauß zwischen dem Teil der Diagnosen, der rein parapsychischen
Ursprungs ist und der in der Hauptsache kombinatorischen
Ausdeutung des am eigenen Körper — telästhetisch
— aufgefangenen Befundes scharf unterschieden werden.
Ersterer Bestandteil findet sichern wesentlichen in der sog.
Vordiagnose (die ungefähr der Anamnese entspricht), die
ohne irgendwelche Zwischenfrage von anderer Seite vom
Medium dem Protokollanten w ö r 11 i c h in die Feder diktiert
wird und die die subjektiven Empfindungen des Patienten
und in der Regel auch die Krankheitsursache enthält. (Es
scheint für die ursächlichen Beziehungen der krankhaften
Veränderungen untereinander eine Art direkten, intuitiven
„Kausalgefühls" zu bestehen.) Der zweite, kombinatorische
Teil enthält die genauere Qrganlokalisation und die Beschreibung
des krankhaften Vorganges und erfolgt in der Regel
auf Befragen, wobei allerdings Suggestivfragen streng zu
vermeiden sind. Auch diese „Spezialdiagnose" weist noch
jEinzelheiten auf, die nur parapsychisch deutbar sind, doch
kann im allgemeinen bei der Beweisführung hinsichtlich des
sogenannten „okkulten Tatbestandes" auf die Spezialdiagnose
verzichtet werden, so daß auch die Protokollführung
auf die inhaltlich erschöpfende aber im Wortlaut gekürzte
Wiedergabe sämtlicher Fragen und Antworten sich beschränken
kann.

Nicht alle Krankheitsformen eignen sich für die tel-
ästhetische Diagnosenstellung. Insbesondere nicht die, die
offen sichtbar zutage liegen, ohne nennenswerte subjektive
Erscheinungen zu verursachen, wie z. B. Ausschläge, Narben,


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