Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 310
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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310 Psychische Studien. L. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1923.)

von 5—6 Jahren nach. Es bandelte sich um drei Gegenstände, die
von demselben abwesenden Fräulein stammten. Nr. 1 war ein
Stückdien von dessen Nabelschnur vom ersten Monat nach der
Geburt. Nr. 2 waren Kopfhaare des 1 Jahr alten Kindes.
Nr. 3 war der linke untere, hinterste Stockzahn, der im Alter von
5 Jahren dem Mädchen wegen Zahnschmerzen gezogen wurde.
Ebenso erfolgten mehrfach ausgezeichnete Besprechungen von
Eigenschaften und Erlebnissen eines Frl. H. unbekannten An«
wesenden, wobei also die Person selbst den Gegenstand ersetzte
. Lehrreich ist folgendes Experiment. Böhm gibt Frl. H.
einen vor zwei Jahren geschriebenen Brief eines Bekannten. Frl.
H. bekam einen zornigen Gesichtsausdurck und sagte: „Ich könnte
bös werden, ich möchte hinhauen auf Dr. Böhm, Briefschreiber
ist uns nicht freundlich gesinnt." Wie Böhm bald darauf erfuhr
, hatte der Schreiber wirklich zur Zeit des Versuchs aus 3-
festimmten Gründen eine Wut gegen Böhm. Das Experiment
zeigt, wie mehrere andere, daß die früher oft zur Erklärung
herangezogene Hypothese, nach der an dem besprochenen
Gegenstand die Geschichte der mit ihm in Beziehung stehenden
Personen in irgendwelchen von dem Medium zu erfühlenden
physischen Spuren haften soll, nicht ausreicht denn es werden
bei diesen Experimenten zu oft von der Hellseherin Dinge erwähnt
, die erst eintraten, nachdem der Gegenstand den Besitzer
verlassen. In dem letzten Beispiel ist wahrscheinlich Frl. H.
irgendwie in telepathische Beziehung zu dem fernen Briefschreiber
gekommen und hat dabei seine gegenwärtige, Böhm
feindselige Stimmung erfühlt; auf eine ähnliche Hypothese
weisen fast alle psychometrischen Versuche hin. Das Problem
der Erklärung der Psychometrie wird dadurch außerordentlich
verwickelt, daß manchmal offenbar verschiedene Einflüsse
gleichzeitig die Angaben des Mediums bestimmen. Z. B. übergab
Böhm Frl. H. einen ihm von Dr. Deimler übermittelten, umhüllten
, Böhm selbst unbekannten Gegenstand. Böhm glaubte
vor dem Experiment durch Betasten fälschlich den Inhalt als
einen Pfeil zu erkennen. Frl. H. sagte* „Mit dem Pfeil und
Bogen, das ist ein Mordinstrument, etwas womit man zielt."
Dann kamen Schilderungen, die ziemlich gut paßten auf die Erlebnisse
Dr. Deimlers beim Absturz eines französischen Fliegers
im Feld; und tatsächlich war der Gegenstand kein Pfeil, sondern
ein Stück Holz vom Flügel des abgestürzten französischen
Flugzeuges. Hier durchkreuzen sich Einflüsse Böhms, der an
einen Pfeil dachte und des abwesenden Dr. Deimler, dessen
mit dem Holzstück; zusammenhängende Erlebnisse geschildert
werden. Eine ähnliche Durchkreuzung verschiedener Einflüsse
beobachtete Böhm mehrfach. Es ist hiernach kaum ein Zweifel


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