Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 312
(PDF, 183 MB)
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312 Psychische Studien. L. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1923.)

öffentlichen psychometrischen Versuche Tischners zur Not auf
dieselbe Weise erklären, denn offenbar ist jedesmal einem Anwesenden
bebannt, von wem das betreffende Paket zur Ver*
fügung gestellt wurde, wodurch eine telepathische Deutung
möglich wird, wenn nicht ganz besondere Vorkehrungen getroffen
wurden.

Zweifellos sprechen manche der Beobachtungen Böhms und
anderen Experimentatoren stark für diese Annahme und Böhm
selbst hält sie offenbar für durchweg richtig, da es ihm mehrfach
gelang, durch konzentriertes Denken Frl. H. bei einer
ihrer Besprechungen von dem übergebenen Gegenstand und
seinen Beziehungen weg auf anderes hinzulenken. Doch beweist
dies nicht die Bedeutungslosigkeit eines Gegenstandes für alle
Fälle, da vielleicht der Einfluß desselben durch Böhms Gedanken
nur momentan überwunden wurde. Eine Bedeutung
des Gegenstandes selbst wird dadurch freilich noch problematischer
, daß Frl. H. auch Besprechungen gelangen an Hand von
in Umschlägen befindlichen nur nachgedruckten Schriftproben
berühmter Männer, wenn die Experimentatoren den Inhalt des
Umschlags kannten. Trotz dieser schwerwiegenden Gründe
bann ich mich nicht zu der Annahme entschließen, daß der Gegenstand
immer bedeutungslos ist. So gewagt es erscheint, hierin
einem Mann von der Erfahrung Böhms zu widersprechen, so
halte ich es doch für inimöglich, seine Hypothese von der prinzipiellen
Bedeutungslosigkeit des Gegenstandes für alle Fälle
durchzuführen. Um einen wirklichen Einfluß des Gegenstandes
selbst auf die Ergebnisse eines Experiments nachzuweisen, sind
bei den vielen Auskunftsmöglichkeiten, welche die rein telepathische
Hypothese bietet, psychometrische Versuche besonderer
Art notwendig, bei denen während des Versuches kein
Mensch wissen kann, welcher Gegenstand dem Medium vorliegt,
und dies auch, wenn man beliebige telepathische Verbindungen
zu Hilfe nimmt. Das wäre z. B. gewährleistet, wenn aus einem
Haufen von Briefen, die von verschiedenen Personen stammen,
irgendeiner wahllos, ohne hinzublicken, herausgezogen, umwickelt
und dann dem Medium übergeben würde: wäre dieses
dann, natürlich ohne den Brief zu lesen, imstande, über den
Schreiber desselben zutreffende Angaben zu machen, so wüßte
ich nicht, wie man jeden, wie immer gearteten Einfluß des
Gegenstandes selbst, über den ja niemand orientiert ist, bestreiten
könnte. Allerdings sind mir keine genau so ausgeführten
psychometrischen Versuche bekannt und die Versuche
Wasielewskis und Tisctaers mit auf diese Weise ausgewählten
Postkarten und beschriebenen Zetteln bezogen sich auf heil-
seherische Ermittlung des auf ihnen stehenden Textes, nicht auf


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