Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 315
(PDF, 183 MB)
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Lambert: Psychometrie.

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Standes sprechen, vielleicht unter Ausschaltung jeglichen tele*
pathischen Einflusses während des ganzen Versuchs; wir hätten
dann möglicherweise durch den Gegenstand vermitteltes direktes,
freilich ganz unverständliches, Hellsehen in die Vergangenheit
anzunehmen, sogar in Vergangenheiten, in denen noch keine
Menschen auf Erden lebten; manche der Versuchsergebnisse
können trotzdem auf Grund der Resultate geologischer Forschungen
auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Um ganz sicher zu sein,
daß bei solchen Experimenten Telepathie ausgeschlossen ist,
wäre es gut, aus einer größeren Zahl von geeigneten archäologischen
Überresten einige durch eine völlig unbeteiligte Person
in ganz gleiche Schachteln verpacken zu lassen, worauf sie erst
von den Experimentatoren dem Medium vorzulegen wären. Nur
Versuche unter solchen Bedingungen, in größerer Zahl angestellt
, würden gestatten, festzustellen, wie weit der Einfluß eines
Gegenstandes in der Psychcxmetrie gehen kann, oder aber nachzuweisen
, daß ein solcher Einfluß nicht vorhanden ist.

Selbstverständlich bin ich mir klar darüber, daß es viel leichter
ist, irgendwelche ideale Versuchsbedingungen zu ersinnen, als
ein Medium zu finden, das unter denselben zu arbeiten in der
Lage ist; allein der Umstand, daß es sich um nach irgendeiner
Richtung neuartige Versuche handelt, kann genügen, das Medium
zu, verwirren, auch hat sich auf allen Gebieten der okkultistischen
Forschung immer wieder gezeigt, daß jedes Medium gewissermaßen
eine Welt für sich ist, mit nur ihm ganz so eigenen
Gesetzen und Eigenschaften.

Hoffentlich können trotzdem Versuche der hier angeregten
Art von Böhm, Tischner oder anderen Forschern in Bälde ausgeführt
werden, sie wären von prinzipieller Bedeutung.

Auch sollte man versuchen, zu konstatieren, ob Dr. Osty recht
hat, wenn er sagt, daß bei vielen psychometrischen Experimenten
gute Angaben sogar über die Zukunft der gerade besprochenen
Person gemacht werden. Osty versteigt sich zu der Behauptung:
„Ich zögere nicht, zu versichern, daß alle meine Erlebnisse der
letzten drei Jahre, ob ich sie nun wollte, oder ob sie unabhängig
von meinem Willen eintraten, mir von der einen oder anderen
meiner Versuchspersonen vorausgesagt worden sind." Leider
gibt er nicht die zu unserer Ueberzeugung nötigen Belege. Doch
besteht danach wenigstens eine Hoffnung, daß man durch psychometrische
Experimente auch die Frage nach der Wirklichkeit
von Zukunftsvisionen einst wird bejahend entscheiden können;
es gibt kaum eine Frage, deren Beantwortung für die Gestaltung
unseres Weltbildes wichtiger wäre.

Ich möchte schließlich nicht verschweigen, daß für den einen
oder anderen psychometrischen Versuch, wie z. B. den von uns

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