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320 Psychische Studien. L. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1923.)
angaben einen vorhandenen Verdacht derart, daß er mit Energie
eingehend verfolgt und durch geschickte persönliche Unterhaltung
M.s mit dem Dieb zur Gewißheit verdichtet wurde (Brief
vom 24. März 1923). — Auf ähnliche Weise wurden dem Inhaber
einer Großhandlung in Z. zwei Diebstähle von je 6 neuen Planen
und 2 neuen Autodecken, die in seiner Garage abhanden kamen,
in kurzer Zeit aufgeklärt (28. März 1922). — Ein Einwohner von
G. -bei L., R. R., wandte sich an M. wegen eines Fahrraddiebstahles
; es wurde bei einem 28jährigen Mann g'eich am anderen
Tage aufgefunden, wie M. vorhergesagt hätte (Ii. Dez. 1921).
Einem anderen, K. K. in Z., wurden aus einer Brieftasche 71 Mark
entwendet, wobei er einen Kollegen in Verdacht hatte; M. ermittelte
einen anderen, der ihm das Geld auch zurückerstattete.
Dem Erbprinzen A. S. in H. bei Z. wraren ein Kreuz und zwei
Leuchter entwendet worden. M., der zu Rate gezogen wurde,
sagte am 29. Dezember 1920, die Sachen würden in 2 Monaten
wieder da sein» Am 19. 2. 22 teilte jener mit, daß das Kreuz in
Holland ermittelt wurde, als es ein Mann aus Aachen verkaufen
wollte, während sich die beiden Leuchter bei der Polizei in
Dresden befanden. — Prot. D. in G., bei dem zwei Diebstähle begangen
wurden, erhielt 18. Mai 1922 die Weisung von Münch, sie
einem Jungen auf den Kopf zuzusagen, so daß dieser beide Vergehen
eingestand (13. 3. 21). — Im einem anderen Falle (Brief
vom 6. 12. 21), bei dem Einbruch und Aufbrechen von Schlössern
vorlag, wurde von M. ein 12jähriger Junge als Täter bezeichnet.
Anzeige bei der* Polizei und Nachforschungen ergaben die Richtigkeit
dieser Behauptung (M. W. in B, bei Z.). Sehr genaue Angaben
machte der Hellseher, als dem M. S. in St. bei Z. am
24/25. 5. 1921 ein Fahrrad gestohlen worden war. Er sagte, ein
17—18jä'hriger Mensch komme in Frage, der im Orte auf derselben
Seite vom Bach aus wie S. wohnte, es wurde noch ein Haus neben
der Schmiede angegeben. Der Dieib erschoß sich am 25. 5. in A.,
als er dabei ertappt wurde, das Rad zu verkaufen (Brief vom
7. 5. 21). — Einer Frau K. verw. H. in Z., der in Bayern 200 Mark
Ersparnisse aus ihrer verschlossenen Lade gestohlen waren, gelang
es M., den Dieb zu ermitteln, obgleich deswegen viele Personen
unschuldig verdächtigt worden waren (Brief vom 25. 2. 22).
— Ein ähnlicher Fall liegt aus J. bei Z. vor, wo einer Frau ein
Fünfzigmarkschein aus einem Tischkasten gestohlen wurde. Ihr
Gatte wandte sich an Münch, der erklärte, daß ein Kind in Frage
komme. Tatsächlich war der Sehein von einem achtjährigen
Mädchen auf dem Oberboden unter einem Brett versteckt und
wurde aufgefunden (Brief vom 12. 6- 21). — So wurde auch ein
Diebstahl bei J. S. in F. ermittelt, dem ein Schwein entwendet
wiar. Seine Gattin suchte M. zwei Tage später auf und erhielt
eine so gute Beschreibung, daß es gellang, die Diebe festzunehmen
(Brief vom 22. 3. 21J. — Ebenso stellte der Seher den Täter ein-
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