Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 333
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kröner: Ueber medizinisches Fernfühlen. 333

am Nacken quer durchs Rückenmark und von dort ins rechte Bein.
Und das ist die Leitlinie.

Kr.: Wir wollen jetzt einmal auf die greifbaren anatomischen Veränderungen
zurückgehen. Beschreiben Sie mir doch, bitte, den Herd
näher!

Med. (legt wieder die Hand an die obengeschilderte Stelle; das
Kind zuckt zusammen): Sehen Sie, sobald ich ihn an dieser Stelle berühre,
ist es ihm unangenehm. An allen andern Stellen des Kopfes läßt er
sich ohne weiteres anfassen. Hier zuckt er zurück. Ich glaube, der
Herd sitzt im Kleinhirn. Ich sehe da rote Stellen, die dort nicht hingehören
. Es ist wie Nervenentzündung. Dadurch werden Lähmung und
Unregelmäßigkeiten hervorgerufen.

Kr.: Ich glaube, Sie sind doch nicht ganz richtig im Bjilde; der
Herd sitzt viel weiter vorn zwischen Schläfen und Hinterhauptbein.
Dort ist das Kind trepaniert worden. (Schilderung des Herganges des
Falles/*

Med. (nachdem es die betreffende Stelle betastet hat): Nein, das
ist nicht der Herd. Wfas da ist, 'ist alles vernarbt und abgelaufen.
Jetzt weiß ich es. Der Herd im Kleingehirn ist durch Druck von
Seiten des Operationsherdes entstanden.

Kr.: Können Sie den Herd noch näher beschreiben?

Med.: Es sind Entzündungen und Unterbindungen der Gefäße. Ich
glaube, man müßte ihn röntgen. Vielleicht könnte man an dieser
Stelle noch einmal den Schädel aufmachen.

Nach Abschluß des Versuchs.

Das Medium erklärt nun: Es ist merkwürdig, ich bin gar nicht
in Hypnose. Es ist aber auch nicht der normale Zustand des Wachens.
Vielleicht bin ich jetzt somnamfyil. Ich glaube, ich werde mich an
alles erinnern, was ich gesagt habe.

Kr.: Wie sehen Sie das, was Sie sagen?

Med.: Ich sehe das meiste in weißer Schrift auf einer schwarzen
Wand. Dort stehen die Stichworte. Ich lese nur ab, was auf dieser
schwarzen Wand steht. Ob es richtig ist, kann ich nicht sagen. Manches
sehe ich als Bild, manches wohl auch direkt.

Nach etwa zwei Wochen, die Mutter des Kindes war inzwischen
mit diesem in die Heimat zurückgereist, trat eine akute Verschlimmerung
€in. Das Kind schrie Tag und Nacht und zeigte fortgesetzt genau
auf die von Frau F. bezeichnete Stelle. Innerhalb weniger Tage starb
es dann unter dem Bilde einer eitrigen Hirnhautentzündung. Die
Oeffnung der Leiche unterblieb, doch darf man als natürlichste Erklärung
annehmen, daß der von der Versuchsperson bezeichnete „Herd"-
als Hirnabszeß aufzufassen ist, der schließlich in die Hirnhäute durchbrach
.

Der Versuch ist ein klassisches Beispiel für das symbolisierende,
halluzinatorische und intuitive Hellfühl^n.

2. Versuch, 10. Januar 1920.

Die Patientin, eine Witwe Anfang der 40 er, steht seit längerer Zeit
in meiner Behandlung wegen Aethersucht und hysterischer Anfälle.
Die Versuchsperson hat die Patientin nie gesehen und weiß nicht
das geringste über deren Leiden.

Anwesend: Kröner, Frau F. und die Patientin, fern Frau von Wahl,
<eine Psychoanalytikerin.

Als Patientin das Zimmer betritt, flüstert mir Frau F. den Namen
einer gemeinsamen Bekannten ins Ohr, von der wir wissen, daß sie


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