Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 345
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0346
Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

Aorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des

Seelenlebens gewidmet

50. Jahrg. August 1923.

Antithese zum Vererbungsproblem.

Von Dr. phiL Joseph Böhm, Nürnberg*)
aufgestellt vom Standpunkt des Parasyohologen.

Zur Einführung stelle ich an die Spitze dieses Aufsatzes folgende
Äußerungen: Der ehem. Professor der Psychiatrie und
langjährige Direktor der1 Irrenanstalt Burghölzli bei Zürich,
August Forel, schrieb im Journal für Psychologie und Neurologie
(Bd. 20, 1913, Bd. 21, 1915):

„Wir wissen absolut nicht, was die „Vererbung" ist und
warum sich seit Jahrtausenden eine bestimmte erbliche „Mneme"
(Gedächtnis) der Arten gebildet hat, die gesetzmäßig sich entfaltet
und sich regelmäßig v7on Generation zu Generation, wenn
auch mit sehr langsamen, evoluitiven Modifikationen wiederholt
. Das ist ein absolutes Rätsel. Zwischen dem chemischen
Molekül und der Vererbung liegt eine Kluft. Ein gemeinsames
Fundamentalphänomen des Gedächtnisses und der Vererbung ist
die der lebenden Substanz eigentümliche Fähigkeit, das Engnamm
(Erlebnisinhalt) wenigstens in seinen wesentlichsten Zügen
wiederzubeleben oder zu reaktivieren. Semon, der den Begriff
„Mneme" (1914) eingeführt hat schreibt in seinem letzten Werk
(1918): „Eine Anzahl von Gründen (bes. das, was wir über
„Vererbungssubstanz" wissen) scheinen mir dafür zu sprechen,
die Aufspeicherung der Engramme finde in der chromatischen
Substanz der Zellkerne statt. Beweisen läßt sich das natürlich
bis jetzt in keiner Weise; vielleicht kann es als Arbeitshvpothese
dienen." „Die Hypothesen", sagt Forel, „dienen dazu, die
Beziehungen zwischen den Erscheinungen in den Bereich der
Diskussion zu ziehen und ihr weiteres Studium zu veranlassen.
Gewöhnlich ergibt die Nachprüfung, daß sie teilweise oder ganz;
unrichtig sind, und das führt zu neuen Erklärungen, die sich der
Wahrheit mehr nähern. Wenn nach einer Reihe von Korrekturen
die Hypothese endlich dazu' gelangt, ein nahezu vollständiges
und genaues Bild von immer aufs neue kontrollierten Beobach-

*J Nach einem Vortrag, den Herr Dr. Böhm am 14. November 22 im
Hörsaal des zoologischen Instituts in Erlangen vor einem Kreise geladener
Professoren der Philosophie, Theologie und Medizin gehalten hat. Wegen
vorliegenden reichlichen Materials verspäteter Abdruck.

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