Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 355
(PDF, 183 MB)
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Böhm: Antithese zum Vererbungsproblem.

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bereitschaft für andere, also wirkliche Menschenliebe, die leider
von! manchen mißbraucht wird. Wenn Unterschiedes von der
moralischen Minderwertigkeit der Medien gesprochen wird, wie
es oberflächliche Beurteiler häuig tun, so geschieht dies daher
in vollständiger Unkenntnis der psychischen
Einstellung, mit großen Ungerechtigkeit und
aus Mangel an Nächstenliebe.

Wie wichtig für spontane Übergänge die sympathische Ein-
Stellung ist, zeigt folgender Fall: Ein Herr, der sich viel mit den
Rätseln des Seelenlebens befaßte, sprach mir wiederholt sein
Erstaunen darüber aus, daß er noch niemals zwischen sich und
seiner Frau! Gedankenübei^änge feststellen konnte. Das war
nicht verwunderlich, weil die Ehe der inneren Harmonie entbehrte
. Im Februar 1920 bekam die Frau an der Hand eine
schmerzhafte Entzündung, was sie an der Verrichtung häuslicher
Arbeiten verhinderte Der Mann empfand großes Mitleid
und erledigte, um seiner Frau Schonung zu ermöglichen, selbst
viele Arbeiten im Haushalte, die ihm nicht gerade leicht fielen.
Dies löste große Dankbarkeit und Sympathie der
Frau für ihren Mann aus, und siehe da, in einei Woche trat
sogar zweimal der Fall ein, daß die Frau im Traumbilde Gedankengänge
ihres Mannes bzw. des von diesem am Abend vorher
gelesenen Inhalts einer Erzählung erlebte.

Zwischen einem in größte» gegenseitiger Zuneigung lebenden
Ehepaar spielte sich unter anderen häufigen Übergängen von
Vorstellungen folgender Fall abr Vor einiger Zeit hatte der
Mann einem armen Bekannten eine Geldsumme geschenkt. Da
jetzt Weihnachten herannahte, beabsichtigten die Eheleute, jenem
einen größeren Betrag zukommen zu lassen. Da man wohl den
Familiennamen des Mannes, aber nicht den Vornamen kannte,
war es nicht möglich, die Wohnung ausfindig zu machen; alles
Nachsinnen half nichts. Als eines nachts der Mann schlief, die
Frau aber nebenan wächte und sich im stillen ärgerte, daß man
den Vornamen nicht herausbringe, sprach der Mann schlafend:
„Georg; er heißt gerade so wie mein Vater, sie haben an einem
Tage Namenstag/* Am anderen Morgen fragte die Frau ihren
Mann, ob er jetzt den Vornamen noch nicht wisse, worauf er
etwas erregt antworte, daß es keinen Zweck habe, ihn immer
wieder zu fragen, er wisse ihn doch nicht mehr. Als die Frau
ihm erklärte, daß er „Georg" heiße, sagte der Mjann: „Ja, ganz
richtig, er heißt so wie mein Vater, ich habe es mir daran gemerkt
, weil sie an einem Tage Namenstag feiern/4

Hier einschlägig ist die Angabe Friedrich Heilers, „daß
der buddhistische Mönch, weicher sich von der zerstreuenden
Mannigfaltigkeit äußerer Wahrnehmtin-


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