Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 365
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Böhm: Antithese zum Vererbungsproblem

365

a) vorübergehend: Traumbilder, ScMummerbilder, „hypna-
goge BaUuzüiationen",

b) bleibend: psychogen bedungene Wahnvorstellungen.

IL Fremde frühere gemütebewegende Erlebnisinhalte tauchen
im Bewußtsein auf:

1. in der ursprünglichen Gestelt

a) vorübergehend: bei Seelenverwandtschaft (ähnliche
seelische Struktur),

b) bleibend: durch die „Vererbung" seelischer
Eigenarten (normaler Vorgang, Zweck des außersinn-
liehen Erfühlens);

2. in symbolischer Gestalt

a) vorübergehend: Telepaitlhiscihe Traiuimbilder, Visionen,

b) bleibend: „Besessenheit".

Experimentell können diese Erscheinungen hervorgerufen
werden:

bei I. durch Psychoanalyse «mit oder ohne Hypnose,
„ IL durch außer sinnliches Erfühlen mit oder ohne Trance.

Im zweiten Teil seines Vortrages am 14. November 1922 in
Erlangen behandelte Verfasser das Entstehen von Form-
bildungen am Körper durch autosuggestive Einflüsse, insbesondere
auch die Veränderungen am Foetus bei sog. „Sich-Versehen
der Schwangeren" und betonte die „Veiwirklichung der Ideen"
im materiellen Geschehen. (Vgl. „Suggestion und Autosuggestion
" von Prof. Baudouin. 'Sibyllen-Verlag 1923).

Nicht nur die physiologische, sondern auch die psychologische
Schule stand bisher unter dem Einfluß der materialistischen
Lebensauffassung. Nachfolgende Gegenüberstellung soll den
Unterschied der zwei bestehenden Anschauungen dartun:

Der theoretische Materialismus besagt daß alle For»
schung so zu betätigen sei, als ob das Materielle, die Zelle allein
zur Erklärung des Gegebenen genüge, denn er nimmt an, daß
das Wirkliche, das Ding — an sich —, körperlicher Natur sei
und die Materie zum «mindesten in der Form des Menschen auch
denken könne.

Die Aktualitätstheorie versteht unter „Seele" die Gesamtheit
der Empfindungen, Vorstellungen, der Gefühle und
Strebungen, also Vorgänge, die objektiv als physiologische
Nervenprozesse, subjektiv ate Biewußtseinsvorgänge bezeichnet
werden. „A*les, was im Bewußtsein gegeben ist, und nur dieses
ist seelisch." (Ziehen.)

Der Spiritualismus dagegen nimmt «das Wirkliche als
etwiais Geistiges, als Idee an und betrachtet das Körperliche als
ein Produkt oder eine Erscheinjungfsweise des Geistes.

Nach der Substanz;theorie hat die Seele ihr selbstständiges
Innenleben; sie verarbeitet das ihr mit oder ohne


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