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Meyer: Antwort an Herrn Dr. A. Frhrn. v. Schrenck-Notzing. 367
gespielt, und schließt mit den Worten: „Die vollständige Haltlosigkeit
der Aufstellungen des Dr. Meyer geht sehon daraus
hervor, «daß verschiedene Personen in den Sitzungen den Geist
gespielt «haben sollen, de gar nicht zugegen waren, und zwar
unter Benützung einer überhaupt nicht vorhandenen Falltüre.
Dieser ganze Angriff beruht »also «auf üblem Hintertreppen« und
Diensilfbotenklatsch."
Man sollte also meinen, ich hätte eine Darstellung der Vorgänge
gegeben, in welcher die negative Einstellung von Herrn
B6raud als Beweis für von Eva begangenen Schwindeleien angeführt
wäre, das Bestehen einer Falltüre behauptet würde und
die weiteren böswilligen Erfindungen und Hintertreppenklatsch
als Tatsachen] hingestellt wären.
Eine derartige Darstellung ist jedoch von mir nicht gegeben
worden. Ich habe nur erwähnt, daß Herr Maraault Prof. Richet
brieflich mitteilte, Eva habe ihm gestanden, «daß alles Schwindel
sei, daß ihre Schwestern das meiste getan hätten und durch eine
Falltüre in das Kabinett gelangt seien; auch habe ich erwähnt,
daß Herr M. dieses später in „Les nouveaux horizonis" veröffentlichte
. Anschließend habe ich «mitgeteilt, daß Eva später geleugnet
hat, dieses Geständnis abgelegt zu haben, und auch
Prof. Richet nur reagierte mit der Mitteilung, es sei keine Falltüre
im Sitzungszimmer.
Eben weil in dieser Sache die Aussagen sich widersprechen
und eine Klärung deshalb »ehr schwer, wenn nicht unmöglich
sein wird, habe ich mich jeder Parteinahme enthalten.
Die Beschuldigung meines Kollegen Dr. v. Sohrenck-Notzing,
ich hätte eine vollständig haltlose, auf böswilligen Erfindungen
und Dienstbotenklatsch beruhende Darstellung gegeben, ist also
vollständig aus der Luft gegriffen.
Seine sonstigen Anschuldigungen sind gleich schwach begründet
. So schreibt er: „Die Einwendung Dr. Meyers: „am
Schluß der Münchener Sitzung wurden Wasserkünste aufgeführt",
ist völlig aus der Luft gegriffen, da in keiner Sitzung Wasser
riachgewiesen worden ist." — Diese Beschuldigung beruht auf
einem gewandten Spiel mit Worten. Denn der zitierte Satz ist
meiner Zusammenfassung der Münchener Sitzungen entnommen
und bezieht sich auf die letzte Sitzung, welche auf Seite 28 von
mir besprochen wird. In dieser Sitzung produzierte Eva wiederholt
Flüssigkeit, welche u. a. sauf ihren Körper und auf Dr. Kafkas
Hand gespritzt wurde usw.; ein Teil) dieser Flüssigkeit wurde
sogar aufgefangen. Meine „Einwendung" ist also nicht völlig aus
der Luft gegriffen, wenn tauch die verwendete Flüssigkeit kein
reines Wasser war.
Nur eine der von v. Sehnenok gemachten Bemerkungen ist
vielleicht richtig. Ich haibe gesagt: „Die Zuschauer der Sitzungen
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