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Vom Büchertisch*
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Peryt Shou, Die Kette des großen Wollens. Band 1. Die
vier logischen Grundirrtümer der materialistisch-monistischen Weltauffassung
. Pyramidenverlag Dr. Schwarz & Co., Charlottenburg.
1922. VIII und 156 S. GZ. 1.
Der durch seine kritisch - okkulten und esoterischen Schriften
bekannte Verfasser gibt in diesem Weike eine zusammenfassende
Darstellung seiner neuen Geist- und Willenslehre, die aufgebaut ist
auf dem Willensprinzip Schopenhauers, dem dionysisch-apollinischen
bei Nietzsche und der Kwanonseh-Lehre des Neubuddhismus. An Hand
praktischer Uebungen, die durch zahlreiche Abbildungen erläutert werden
, erschließt er die Pforten eines neuen Lebenszustandes und schaltet
uns ein in die Energiekette der Wesen höherer Welten.
Bulletin 'offtciel du Bureau in<ernat. du Spiritisme. 14. Jahr.. 15. März
1923. Nr. 1. Waltwilder par Bilsen." (Belgien).
Mehrsprachiger (darunter auch Esperanto) Bericht über die wichtigsten
Leistungen internationaler und nationaler Vereinigungen in den
letzten 3 Monaten, mit besonderer Berücksichtigung der belgischen Gesellschaften
. Leiter des Bulletins ist der verdienstvolle Chevalier Le
Clement de St. Marcq. Deutsche Gesellschaften scheinen dem internationalen
Verband noch nicht angeschlossen zu sein, doch war dies
meines Wissens auch vor dem Kriege nicht der Fall.
Freudenberg.
Apfelbach, Hans. Das Denkgefühl. Eine Untersuchung über den
emotionalen Charakter der Denkprozesse. Verlag Wilh. Braumüller,
Wien und Leipzig.
Selten bekommt man eine Studie zu Gesicht, die sich mit den innersten
psychologischen Problemen beschäftigt. Hier ist eine, die wirklich
Psychologie treibt, Seelenkunde, das Verständnis ursprünglichen, seelischen
Lebens, fördert. Der Verf. ist der Ansicht daß alles Denken im
wesendichen Gefühl ist und das* Wortdenken weiter nichts ist, als ein
Hantieren mit Empfindungen. Gefühlsschablonen. Darum ist dieses
Wortdenken, das uns heute gebräuchliche, umständlich gegenüber dem
reitien Dcnkfühlen, das schon beim Tiere als vitales Denken bezeichnet
werden kann, das dann beim Menschen ganz besonders rein in der
genialen Konzeption auftritt, oft im Traume, in der Hypnose und bei
der Telepathie, wenn eine Isolierung der Denkfühlfunktion von störenden
Nebengefühlen möglich ist. Bei diesen Betrachtungen, die in
denkbar straffester Konzentration auf die wichtigsten Gedankengänge
durchgeführt sind, fallen klärende Lichter auf das Problem der Intuition
, des Instinkts und der Telepathie und bilden einen schätzenswerten
Beitrag zur Beurteilung der voluntaristischen Psychologie, da
dieses Gefühlsdenken alles psychische Geschehen letzten Endes auf
Gefühl und Trieb (Willen) aufbaut. A. Grobe-Wutischky.
Schmidt, Dr., Raymimd. Die deutsche Philosophie der
Gegenwart in Selbstdarstellungen, Verlag von
Felix Meiner. 1922. Bisher drei Bände, 1920, 1921 und 1922.
Es war ein guter Gedanke, die Hauptdenker der Gegenwart zu
Selbstdarstellungen ihres Entwicklungsganges und ihrer Lehren ?u veranlassen
. Bleibt doch ohne eine solche häufig der Entwicklungsgang
eines lebenden Denkers vor den Augen der Mitweit in Dunkel gehüllt.
Man weiß, was sie sind, aber nicht, woher sie stammen oder bleibt auf
Vermutungen angewiesen. Nicht minder gut war die mit dem dritten
Bande eingetretene Erweiterung des Planes über Deutschlands Grenzen
hinaus. Die Verwirklichung des Planes steht mit der Idee selbst nicht
ganz auf gleicher Höhe. Es enthält der erste Band die Selbstdarstellungen
von P. Barth, E. Becher, H. Driesch, K. Joel, A. Meinong, R. Natorp;
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