Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 395
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kiöner. Ueber medizinisches Fernfühlen.

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sächlichen Frierens, und nicht das Gefühl, wie wenn da etwas entzündet
wäre. Und doch ein Mittelding davon, Wie wenn, lauter eisige Fäden
da ausgingen, die den furchtbaren Schmerz verursachen. Nebenerscheinungen
(bzw. Ursache des Zustandes) wären eine starke Erkältung,
Schnupfen Augentränen, unbehagliches Gefühl in der Lunge.

Nachtrag: Am nächsten Tage erzählte Frau F., sie habe die
ganze Nacht infolge der Diagnose gefiebert. Sie hatte also das Fiebersymptom
, das sie unterschlagen hatte, gewissermaßen „nachexerzieren"
müssen.

Neidenfels, 24. Dezember 1920.
Lieber Vetter!

Vielen Dank für die gewünschte Diagnose. Leider war, es mir
bis jetzt nicht möglich, Dir wieder zu antworten, da ich erst gestern
wieder mit meiner Schwägerin zusammenkam und ich mich auf Grund
Deiner Diagnose mit ihr besprechen konnte.

tin Teil Deiner Diagnose trifft absolut zu und hat uns alle in ein
fabelhaftes Erstaunen gesetzt, ich möchte hier nochmals hervorheben,
daß die Diagnose eines jeden Arztes, der bis jetzt konsultiert wurde,
anders war.

Ich will jetzt zu den tatsächlichen Merkmalen, wie Du es wünschst,
übergehen und lasse zu diesem Zweck meine Schwägerin, die neben
mir sitzt, selbst sprechen:

„Ich habe das dauernde Gefühl eines quälenden Druckes in der
Magengegend mit Ausstrahlungen aufwärts nach rechts und links und
nach unten, besonders fühlbar rechts und links vom Nabel, in der
Gallenblasengegend, am Mageneingang und von da aus genau seitlich
links, aber stets von der Mitte ausgehend. Alle angegebenen Stellen
sind auf Druck äußerst empfindlich. Seit Wochen beobachte ich art
mir täglich Temperaturerhöhung bis 38,5 mit großer Regelmäßigkeit.
Außerdem ist die Herztätigkeit zeitweise arhytmisch. Ich leide an
großer Müdigkeit und leichtem, Schwindel." — — — Soweit meine
Schwägerin.

Ich hoffe, daß Du durch diese näheren Ausführungen zu einem
kbren Bilde kommst. Meine Schwägerin hat seit zwei Wochen mit
Höhensonnen-Bestrahlungen angefangen.

Hermann Raetz.

Auch dieser Fall ist in den Symptomen richtig erfaßt. Richtig ist
ferner, daß es sich nicht um eine organische Krankheit, sondern um
nervöse Schmerzen handelt. Das Fieber ist in Erkältungserscheinungen
umgedeutet. Die Lokalisation in den Rückenpartien entspricht dem Ursprung
der schmerzhaften Nerven, wird aber von der Patientin nicht
empfunden.

14. Versuch, 9. Januar 1920.

Ich berichte nach einer Niederschrift, die ich unmittelbar nach dem
betr. Ereignis vorgenommen habe. Es fiel zeitlich in den Beginn unserer
Versuche und war die erste „Ferndiagnose", die Frau F. stellte.

Ich wurde am Abend des 9. Januar telephonisch durch einen Unbekannten
nach Schöneberg zu einem Patienten gerufen, der im Sterben
liege. Wie ich später erfuhr, hatte das eine Krankenschwester, die mich
kannte, veranlaßt. Es hieß, der Patient leide an Herzschwäche und
könne keine Luft kriegen. Ich nahm an, es handle sich um einen alten
Mann.

Frau FM die zufällig anwesend war, begleitete mich, und wir stellten
Mutmaßungen an, was dem Patienten wohl fehle. Ich riet auf arteriosklerotische
Herzschwäche. Als ich in eine Apotheke ging, um mir
Stephantin zu besorgen, fragte

Frau F.: Gibt man denn das bei zu hohem Blutdruck?

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