Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 398
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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398 Psychische Studien. L. Jahrgang. 8. Heft (August 1923).

Ich: Ich glaube, Sie irren sich. Die Patientin ist seit 28 Jahren
• heifrkrank.

F r a i! F.: Ich sehe aber trotzdem immer noch die Leber. Das Herz
steht erbt in zweiter Linie. Das ist auch schwerkrank. Aber die Patientin
ist leberieidend.

Ich: Hat sie wassersüchtige Schwellungen?

Frau F.; An den Beinen jedenfalls nicht. Die sind ganz oder fast
ganz frei. Aber im Bauch sehe ich immens viel Wasser.

Ich: Das würde allerdings für Leberwassersucht sprechen. Aber das
müßte dann doch der vorhergehende Arzt der Familie gesagt haben.

Frau F.: Ich kann's mit dem besten Willen nicht anders sehen.
Ich: Glauben Sie, daß Eiweiß im Urin ist?

Frau F.: Nein, oder höchstens ganz wenig. Komisch, ich sehe so
eine gelbe Schmiere im Urin. Das kommt aber von aer Leber.

Es ergab sich folgendes: 60 jährige Frau seit 28 Jahren herzkrank.
Enorme Herzerweiterung, kombinierter Klappenfehler, vollständige Herz-
Unregelmäßigkeit. Die Leber enorm geschwollen, hart und höckrig,
reicht bis zum Nabel. Der Leib enthält mindestens 30 Liter Flüssigkeit.
Im Gegensatz zu dieser geradezu grotesken Auftreibung sind die Beine
skelettdürr und ebenso wie der gesamte übrige Körper vollständig frei
von Jeglicher wassersüchtiger Anschwellung. Im Urin findet sich kein
Eiweiß, dagegen fällt beim längeren Stehen ein gallegefärbter, schmieriger
Bodensatz aus.

Hier steht die Diagnose im Gegensatz zu der vorgefaßten Meinung
sämtlicher beteiligter Personen, auch der Patientin selber. Der Vorgang
kann also kaum als unbewußt telepathischer aufgefaßt werden.

17. Versuch, 28. Mai 1920.

Ein uns unbekannter Herr J. hat sich telephonisch mit seiner Frau
zur Diagnose angesagt. Ueber die Art des Leidens war vorher nichts
verlautbart worden. Während das Ehepaar in meinem Wartezimmer
saß, hatte ich es flüchtig begrüßt. Frau F., die die beiden nicht gesehen
hatte, wurde nun von mir gebeten, die Diagnose zu stellen, bevor wir
die Patientin hereinholten. Irgendwelche Anhaltspunkte, außer daß es
sich um eine Frau handle, gab ich Frau F. nicht. Wir stellten nun eine
Vordiagnose, die ich wörtlich mitschrieb und später Herrn und Frau J.
vorlas. Ich lasse den betr. Teil des Protokolls ungekürzt folgen:

Frau J., 48 Jahre alt, Diagnose am 28. Mai 1920.

Die Patientin ist mir sowie Frau F. vollkommen unbekannt. Frau
F. wird in Hypnose versetzt und stellt dann folgende Vordiagnose:

Vordiagnose.

Med.: Ich habe ein sonderbares Gefühl, das vom Mund aus beim
Kinn durch den Hals herunter und dann durch die Luftröhre ganz tief
bis in die Lunge hineingeht. Es ist kein Schmerz, nur eine mangelhafte
Atmung. Ich habe das Gefühl, wie wenn etwas hohl wäre. Ich merke
es sogar beim Sprechen, meine Stimme ist ganz belegt und das Sprechen
fällt mir schwer. Hören Sie das nich*.

A.: Es fällt mir nichts besonderes auf.

Med.: Ich muß jetzt auch husten. (Sie hustet verschiedentlich
trocken und bellend.) Die Patientin braucht das Gefühl nicht zu haben,
was ich jetzt habe. Aber dies Gefühl hängt mit der Atmung der Patientin
zusammen. Ich spüre das viel intensiver wie die Patientin. Es ist, wie
wenn die Luft einen Geschmack bekommen hätte.

Dann spüre ich einen dumpfen Druck im Kopf über Stirn und
Augen. Er zieht sich über den ganzen Kopf hin. Manchmal spüre ich
ein schmerzhaftes Stechen. Das sitzt etwa hier über dem linken Ohr,


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