Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 410
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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410 Psychische Studien. L. Jahrgang. 9. Heft* (September 1923.)

offiziellen Wissenschaft endgültig durchzusetzen. In diesem
Sinn bedeutet das Schwab-Werk wieder einen Schritt vorwärts.

Die schon von Jugend auf bestehenden okkulten Fähigkeiten
der heute 58jährigen Dame traten erst nach dem 50. Lebensjahr
gelegenltlich .spiritistischer Veranstaltalgen* und zwiar nach
der Menopause 1916, deutlicher in die Erscheinung, und wurden
dann durch regelmäßige Sitzungen im Familienkreis während
der letzten Jahre bis zu einer außerordentlichen Stärke entwickelt
. Die seltsamen Phänomene dieser Frau umfassen so
ziemlich das ganze Gebiet des physikalischen Mediumismus und
äußerten sich teils im wachen Zustand, teils in der Trance, durch
spnkartige Vorgänge (Steinewerfen), durch Verschwinden und
Wdedererscheinen von Gegenständen aller Art, durch Apporte,
Levitationen, durch Fernibewegung von Objekten, durch Leuchtvorgänge
und Materialisationen sowie durch taktile, akustische,
olfaktorische und thermische Eindrücke. Täuschungen scheinen
nach den Bekundungen von 50 Zeugen, unter denen sich zahlreiche
Gelehrte und bekannte Persönlichkeiten Berlins befanden,
ausgeschlossen zu sein, ebenso auch nach Maßgabe des Charakters
der Phänomene selbst. Frau Vollhart sitzt in der Regel im
Zirkel am Tisch ohne Kabinett und wird von beiden Nachbarn
an den Händen gehalten. Jedem, der eigene Erfahrung und
Literaturkenntnis besitzt, fällt bei der Lektüre des Buches sofort
die Gleichartigkeit der Vollhartschen Leistungen mit denen
anderer physikalischer Medien ins Auge. Auch in der Art
ihres Auftretens besteht kein Unterschied. Ueberall dieselbe
Naturgesetzlichkeit. Daneben Spontanphänomen\e hei licht, in
anderen Wohnungen, in Anwesenheit der verschiedensten Beobachter
, auch in Abwesenheit des Dr. Schwab.

Die Leistungen kommen wie bei Eva C, Willv Sch. und anderen
Versuchspersonen zustande, unter starken physiologischen
Begleiterscheinungen] (Tregor der Körpermuiskeln, Schweiß-
ausbruch, Pulssteigerung, erhöhte Atemfrequenz, Parästhesien
usw.) und ähneln dem Verhalten einer gebärenden Frau. Nach
den Sitzungen starke Erschöpfung.

Auch die bei fast allen Medien bestehenden Persönlichkeitsspaltungen
(Geistdarstellungen) sind bei Frau Vollhart in Form
von Operatoren vorhanden, von deren notwendiger Mitwirkung
das Zustandekommen der Phänomene abzuhängen scheint. Der
gegnerische Standpunkt, welcher die Konformität des medialen
Geschehens bei den verschiedensten, gänzlich» von einander
uniabhängigen Versuchspersonen mit einer gleichartigen Schwindeltechnik
zu erklären sucht, verfällt nachgerade bei seiner
Absurdität dem Fluche der Lächerlichkeit. Während die von
Schwab beobachteten Telekinesen und Apporte zu den häufigsten


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