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v. Schrenck-Notzing: Experim. Untersuchungen d. Dr. med. F. Schwab. 411
Vorkommnissen der mediuimistischen Phänomenologie gehören,
wird die Levitation des Mediums, welche Schwab zehn- bis
zwölfmal, allerdings immer in djer Dunkelheit konstatierte, viel
seltener berichtet. Die 80 Kilo schwere, 1,60 Meter hohe Frau
Vollhart erhebt sich in stehender Stellung «bis zu 30 Zentimeter
vom Fußboden; Schwab und andere Teilnehmer fuhren mit der
Hand unter den Füßen durch. Allerdings verließen die Hände
die Kontrolle nicht, und tauf der Photographie ist der Abstand
der Füße vom Boden nicht sichtbar. Besser kontrolliert während
solcher Levitation ist nach den Berichten ärztlicher Zeugen das
|5 jährige Medium Rudi Seh., Bruder des bekannten Mediums
Willy Sch. Derselbe führte dieses Phänomen kürzlich mehrfach
in Wien vor, indem er sich vorher die Füße zusammenbinden
und unter die Sohlen eine selhstlauchtende Pappscheibe befestigen
ließ. Ebenso wurden Handgelenke und Arme mit Leuchtstoff
versehen, so daß (man im Dunklen sich stets über die Lage
der Glieder informieren konnte. Nach mehrfachen Ansätzen
erhebt sich zuerst der Unterkörper. Dann wird der Körper aus
der senkrechten in die horizontale Lage gebracht. Schließlich
läßt Rudi die Hände seiner Nachbarn los, steigt freischwebend
empor und klatscht in die Hände. Die wagrechte Erhebung des
ganzen Körpers erinnert an das analoge Phänomen bei Home,
das sich allerdings in gedämpfter Beleuchtung vollzog, so daß der
Körper während des Vorganges sichtbar blieb.
Das vom Referenten mit Erfolg durchgeführte Verfahren, in
Dunkelsitzungen die Glieder des Mediums durch Leuchtstoffe
sichtbar zu machen, sollte in größerem Umfang bei der Medienkontrolle
Anwendung finden. Zu empfehlen sind hierzu: Selbst*
leuchtende Armbänder, Streifen, Schnüre und Nadeln, die auf
der Kleidung der Versuchsperson befestigt werden.
Schwabs Versuche, schwebende Gegenstände mit Blitzlicht aufzunehmen
, hatte das von den Teilnehmern nicht beabsichtigte,
also überraschende Resultat, des Auftretens teleplastischer Gebilde
von faseriger Struktur an dem Körper des Mediums, Gebilde
, die sich zum Teil in Form voluminöser Massen und bandartiger
Streifen bis zu einer Länge von 1 bis 2 Meter aus dem
Munde entwickelt hatten. Die erste derartige Aufnahme kam
am 21. Oktober 1921 zustande. Mehrere im Buch reproduzierte
bekannte Stoffarten, wie Chiffon, Tüll, gestärkter Mull und Crep
de Ghine, zeigen eine ganz andere Komposition, als die tele-
plastischen Produkte. Teilweise bemerkte man in derselben
erine fluidartige Transparenz bei verhältnismäßig großem Tiefendurchmesser
, ferner eine merkwürdige Knotenbildung an einzelnen
Strängen, sowie parallel zu einander stehende pfeilartige
Bildungen von grauweißer Farbe und abstehende Fetzen. Auf
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