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436 Psychische Studien. L. Jahrgang. 9. Heft. (September 1923.)
auch ein Pilz zu sehen ist. Auf und über dem Moos tanzen vier
zierliche Elfen, von denen eine umbeschwingt ist, während die
anderen drei sctometterlingartige Flügel haben. Gnom und Ellen
sind nach Bekleidung usw. durchaus so, wie die Phantasie sie
darzustellen liebt.
Doyle sowohl wie G a r d n e r besuchten die Familie Car-
denter und fanden, wie sie sagen, durchaus vertrauenerweckende
Leute. Sie erfuhren von ihnen alle näheren Umstände, die Art
des Apparates, die verwendeten Platten, die Belichtungszeit usw.
Die von ihnen gesehenen Elfen beschrieben die Kinder noch
folgendermaßen: Ihr Körper war sehr bleich bis weiß, die Fitigel
sehr zart, gräulich und rötlich. Der Gnom hatte enganliegende
Kleidung, schwarz und rotbraun, und eine Mütze mit roten
Punkten, in der Hand hatte er eine Doppelflöte, wie die Griechen
sie ihren Faunen zuschrieben. Die Kinder berichteten
noch, daß sie keinerlei Macht über die Handlungen ihrer kleinen
Freunde hätten (!). Um sie zu beobachten, verhielten sie sieh
ganz passiv und richteten ihre Gedanken ruhig auf die Elfen.
Leise Bewegungen in der Ferne kündeten dann deren Kommen
an. War es- ganz still im Walde, so konnten sie den schwachen
zarten Ton der Gnoimpfeife hören.
Doyle hat nun die Negative von Photographen untersuchen
lassen. Einige lehnten ein Urteil ab, aber andere bekundeten
ihre völlige Echtheit. Ein sehr erfahrener Fachmann erklärte:
„Die beiden Negative sind durchaus echt, bei einmaliger Belichtung
entstanden, draußen im Freien; sie zeigen Bewegung üi den
Figuren der Elfen; es läßt sich keinerlei Spur dafür erkennen,
daß etwa künstliche Modelle aus Piapier usw. angewandt worden
wären." Einer der Sachverständigen hatte eine Art Theateraufmachung
, künlstliche Aufhäufung von Moos usw. bei der Aufnahme
gewittert. Dies weisen Doyle und Gardner zurück,
nachdem sie die betreffendem örtlichkeiten untersucht und wie
auf den Platten befunden (hatten.
*
Doyle berichtet schließlich noch von seiner genauen Untersuchung
der Bilder bei stärkerer Vergrößerung. Er macht auf
die antike Form der Gnompfeife aufmerksam. Diese ist mit
Ornamenten geschmückt. Die Kleidung .macht! ganz stofflichen
Eindruck. Die Elfen erscheinen als eine Mischung von Mensch
und Schmetterling, der Gnom hat etwas von einer Motte an sich.
Zu bemerken ist noch, daß einige Hände und ein Fuß der Elfen
nicht wie menschlich erscheinen. Diese Hände sind an den
Enden pelzig (!) und die Finger wie in einer festen Masse. Es
könnte dies an der Bewegung liegen; aber es ist merkwürdig,
daß zwei Hände dasselbe zeigen.
Soweit Doyle. Er ist nicht nur von der Echtheit der Bilder
überzeugt, sondern auch davon, daß sie wirkliche Elfen dar-
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