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Dennert: Elfen-Photographien.
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stellen. Man wird dies dem phiantasiereichen Schriftsteller zugute
halten. Mancher wird auch von vornherein die ganze Sache ablehnen
, eben weil sie von einem Schriftsteller wie Doyle
kommt. Letztere® erscheint dann aber doch als unberechtigt.
Man ist aber selbstverständlich ganz auf seine und seines Gewährsmannes
Glaubwürdigkeit angewiesen. Diese vorausgesetzt,
ist nun folgendes darüber zu sagen:
Soweit es sich nach den Reproduktionen der Bilder beurteilen
läßt, muß man die Photographien für echt halten; aber ein endgültiges
Urteil würde natürlich die Kenntnis der Negative erfordern
. Das Gnombilld macht einen ganz natürlichen Eindruck,
die tanzenden Elfenj dagegen weniger. Alber es wäre möglich,
daß dies an einer zarteren Materie läge. Feine Einzelheiten
lassen die Reproduktionen nicht erkennen.
Was nun die Deutung der Bilder — Glaubwürdigkeit und
Echtheit vorausgesetzt — anbelangt, so macht sich Doyle die
Sache doch wohl etwas zu leicht. Er scheint eben doch von vornherein
geneigt zu .sein, an das Dasein von Gnomen und Elfen zu
glauben!. Das wird nun doch manchem noch über die Geister
der Spiritisten gehen. Und wahrlich, schließlich sollen (dann
wohl noch alle alten Märchengasitalten wieder bei uns leibhaftig .
Einzug halten. Solche Dinge alber könnten -den eben um die
wissenschaftliche Anerkennung ringenlden Okkultismus mir von
neuem um allen Kredit bringen. Sollte man dazu gezwungen
sein, so würde man dann doch lieber annehmen, daß hier irgendeine
Täuschung vorliegt. Alber nach sonstigen Erfahrungen gibt
es doch auch noch eine andere Möglichkeit. Und die hat Doyle
nicht genügend beadhtet. Zwar wirft er auch die Frage auf, ob
es sich bei den Bildern etwa um „Gedankenformen" (Thongit-
forms) handelt, allein er weist dies zurück, weil solche schwankend
und unfühlbar („vague and intangible") seien. Man könne
von ihnen nicht sprechen, weil die Elfen der Photographien sich
schnell bewegen, Musikinstrumente haben usw. Dies ist aber
doch gar kein Grund dagegen; denn auch etwaige verkörperte
Gedanken könmten letzteres enthalten. Was stellt sich denn
Doyle unter „Gedankenformen" vor?
Es liegt nun doch wohl nahe, die in Rede stehenden Gebilde
mit den heute im Mittelpunkt des Interesses stehenjden Materialisationen
in Zusammenhang zu bringen. Es ist doch tatsächlich
eine Möglichkeit, sie mit Hilfe der Theorie von Schrenck-
Notzing zu erklären. Danach würde es sich um teleplasma-
tische Gebilde handeln, die ihren Ursprung in den medial angelegten
Kindern haben. Auffallend ist klamm nur, daß sie bei
hellem Tageslicht erscheinen, während das Teleplasma sonst doch
gegen Licht sehr empfindlich sein soll, und daß sie ein so gutes
Bild auf der photographischen Platte ergeben, während sie dem
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