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464 Psychische Studien. L. Jahrgang. 9. Heft. (September 1923.)
die Sonne kommt. Wenn ich den Winter gut überstehe und die Nervenpunkte
alle beseitigt werden, dann bleibe ich( ganz gesund, ganz gleichgültig
, was später noch an mich herantreten mag.
A.: Glauben Sie nun, daß es Ihnen möglich sein wird, sich ebenso,
wie Sie sich in Ihrem eigenen Körper zurechtgefunden haben, auch in
dem Körper eines anderen Menschen zurechtfinden werden?
F.: Ich halte dies für möglich. Man müßte es einmal versuchen.
A.: Glauben Sie, daß man einen magnetischen Kontakt herstellen
muß?
F.: Ja, das glaube ich. Sie müßten piich mit der linken Hand
magnetisieren und den Patienten mit der rechten. Vorher müßten Sie
mich ganz tief hypnotisieren und eine Weile liegen lassen, damit ich in
das tiefste Stadium der Hypnose komme.
A.: Könnte man Sie dadurch in einen somnambulen Zustand bringen?
F.: Somnambulismus ist etwas ganz anderes wie Hypnose. Hypnose
ist ein vertiefter Schlaf. Somnambulismus ist genau das Gegenteil davon.
Es ist ein Zustand erhöhten Wachens. Ich weiß nicht, ob Sie mich in
somnambulen Zustand bringen können. Dazu gehört, glaube ich, eine
besondere Kraft, die weder magnetisch noch hypnotisch ist.
A.: Glauben Sie, daß während der Hypnose Ihr eigenes Denken vollkommen
ausgeschaltet ist, daß mein Ich in Ihrem Gehirn denkt, daß ich
gewissermaßen in Ihnen wie in einem Spiegel meine Gedanken lese?
F.: Nein, ich denke auch in der Hypnose ganz selbständig.
A.: Besteht im Augenblick der Hypnose irgendein Kontakt zwischen
uns? Ich meine: strömt da irgendein Fluidum zwischen uns hin und her?
F.: Nein, ich fühle jetzt keinerlei Strom zwischen uns hin und
her gehen. Der Kontakt besteht nur durch das gesprochene Wort, genau
wie im Wachen.
Hiermit wurde die Hypnose geschlossen. Frau F. erwacht und hat
keine Erinnerung an das, was sie gesehen hat, erinnert sich auch dessen
nicht, nachdem ich ihr den Inhalt des Gespräches mitgeteilt habe.
Bezüglich der beiden letzten Gruppen von Versuchen: Telepathische
und reine Hellsehversuche, verweise ich auf die „Kontrollsitzungen", da
ich derartige Versuche nicht angestellt habe. (Fortsetzung folgt.)
Deutsche Oesellschaft für wissensch. Okkultismus (D. GL W. 0.)
Geschäftsstelle: Berlin SO. 16, Adalbertstr. 30
hält folgende Sitzungen im großen Saale des Hauses des „Vereins Deutscher Ingenieure1*,
Soromerstraße 4a, ab:
1. Am Donnerstag den 13. September, abends 7,30 Uhr: a) Herr Ingenieur Grunewald: „Ueber die
neuesten Ergebnisse okkulter Forschung * (Bericht über den Warschau t Kongreß). — b) Herr
Ingenieur Erdmann Ober: „Aufklärung enes Einbruchs auf okku'tem Wege'*.
2. Am Donnerstag den 11 Oktober, abends 7,30 Uhr: Herr Komponist Viktor Holländer und
Dr med. Kröner über: „Psychograph.sche Versuche'*
3. Am Donnersiag den 25. Oktober, abends 7,30 Uhr: Herr Dr. Quade über: „Physik und Psychik
des Spukes'* »
4. Am Donnerstag den 8. November, abends 7,30 Uhr: Herr Oberingenieur Gramatzki über:
„Okkulte Physik".
5. Am Donnerstag den 22. November, abends 7,30 Uhr: Herr Dr. med Kröner über: „Okkulte
Diagnostik".
6. Am Mittwoch den 12. Dezember, abends 7,30 Uhr: Herr Dr. med. Schwab über: „Systeme
okkulter Schulungen und ihre theoret«schen Grundlagen".
Unkosten-Beitrag: Mitglieder zahlen den dritten Teil eines markenfreien Brotes, nach oben
abgerundet. Gäste zahlen das Doppelte. Aenderungen, auch der Vortrags'olge, auf Grund der
heutigen Verhältnisse vorbehalten.
Info'ge der katastrophalen Wirtsehaftsverhältnisse, spez der ungeheuren Verteuerung für Porto
und Drucksachen, erfolgen weitere Einladungen bis 1 1.24 nicht mehr schriftlich Wir bitten daher
die Mitglieder und Gäste, dieses Programm gut aufzubewahren und für die beireffenden Tage sich
die Vorträge zu not»eren Weiter bittet der Vorstand kapitalkräftige Mitglieder und Gönner der
Gesellschaft dringend um Unterstützung, da bei dem lächerlich niedrigen Beitrag eine Aufrecht-
erhaltung des Geschäftsbetr'ebes einfach unmöglich ist 1 —
Veröffentlichungsblatt der Gesel schaff sind die „Psychischen Studien", die den Mitgliedern mit
einer Ermäßigung von 25°/0 vom Verlag Oswald Mutze Leipzig, ündenstr. 4, direkt zugestellt
werden. Zahlungen für die Gesellschaft erbeten auf Postscheckkonto: Berlin NW. 7, Nr. 87 950.
I. A.: Die Geschäf sstelle. G. Erdmann, Ing.
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