Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 467
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hoff mann: Der Spuk von Brody

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hatte, daß sich die unbekannte Kraft D W nannte, was auf seinen
vor zwei Jahren verstorbenen Sohn Demeynskij Wasdl zu gehen
schien. So lud er denn für Freitag den 17. den Gymnasialdirektor
Newolak und zwei polnische Professoren des Gymnasiums
, Soltysik und Janotka, zu sich ein.

Wiederum wurde, bei Dunkelheit, die Bücherkiste umhergeschleudert
. Von Zeit zu Zeit hörte man, wie mit unsichtbaren
Fingern lustige Weisen getrommelt wurden, auch dann, wenn die
Gesellschaft mit den Füßen dem Takt ftnittrommelte und dazu
sang und pfiff. Nur bei dem Singen schwermütiger Lieder
hielt die unisichtbare Intelligenz nicht mit, rüttelte aber gleichzeitig
so1 heftig an dlie Kiste, daß beim Schein eines Zündhölzchens
ihre Bewegungen gesehen wurden. Professor Lopa-
tynskij begann nun seinerseits die Buchstaben des Alphabets aufzusagen
und bat den Unbekannten, durch Aufschlagen beim
Nennen der betreffenden Buchstaben seinen Namen kundzutun.
Bei D und W meldete sich wiederum die Intelligenz durch je drei
Faustschläge auf die Kiste. Auch auf die Frage: Bist du ein
Geist? erfolgte ein Schlag gegen sie.

Man war schon mehrere Stunden beisammen, da kam die
Frau des Pfarrers auf den Gedanken, in die Kiste Papier und
Bleistift zu legen. So erhielt man direkte Schrift, ein Phänomen
, wie es neuerdings ja besonders an dem G r a z e r
Medium, Frau Silbert, beobachtet! worden ist. Ich selber
habe in einer Sitzung mit ihr am 24. April 1922 unter einwandfreien
Bedingungen direkte Schrift erhalten.

Gleich an jfenem Novemibenaibend wurden nacheinander im
Verlauf von zwei Stunden mit einer offenbar materialisierten,
wenn auch unsichtbaren Hand, nicht weniger als einundzwanzig
Zettel beschrieben! Weitere Zettel folgten an siebzehn weiteren
Abenden, fast alle sind aufbewahrt, so daß die Zahl der vorhandenen
beschriebenen Zettel auf hundertaehtundzwanzig angewachsen
ist, ein Phänomen, wie es in der Geschichte des
Okkultismus ganz ednäig dastehen dürfte I Die Niederschrift
erfolgte in der Kiste unter dem Bett. Nach Beendigung des
geheimnisvollen Schreibens pflegte sie durch einen Ruck ins
Zimmer geschoben zu werden. Die Fragen wurden dabei meist
laut gestellt, aber auch dann beantwortet, wenn sie im Dunkeln
aufgeschrieben und in die Kiste gelegt worden waren. Auf dem
ersten verknüllten Zettel waren fast gar keine Buchstaben zu
erkennen, sondern im wesentlichen nur runde Linien und Zick«
zackstriche, auf dem zweiten ließen sich dagegen unschwer die
kindlichen ukrainischen Höflichkeitsworte: „Ich küsse die Händchen
" entziffern. Auf einer der weiteren Mitteilungen standen
die Worte: Wasiiko Brody gestorben 1920. Andere
Zettel bezogen sich auf das Schicksal eines verschollenen Bruders
, Roiman. Er sei in Rußland, es gehe ihm sehr sehlecht.

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