Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 483
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kröner: Ueber medizinisches Fernfühlen.

483

entscheiden, was von beiden vorliegt Interessant ist folgendes: Diese*
Dame, die seit acht Wochen nicht unwohl .gewesen ist, war bei mir vor
drei Tagen in höchsten Aengsten. Ich stellte die Diagnose auf Schwangerschaft
bei ganz nach links verlagerter Gebärmutter. Sie w&r dann
bei mir und teilte mit: Sie blute,
bei mir und sagte sehr erfreut: Sie blute.

Med.: Wenn solche Fragen an mich gestellt werden, treten Parallelfälle
an mich heran, und meistens stimmt das dann. Ich würde hier auf
eine künstlich herbeigeführte Blutung schließen.

Bruck: Das halte ich den Umständen nach für ausgeschlossen.
(Zum Protokollanten.) Tragen Sie noch nach: Große Schmerzen in der
Gebärmutter bei normalem linken Eierstock, aber Linksverlagerung, wodurch
der Schmerz am Eierstock erklärt werden kann. Dasj Bild
wurde beherrscht von einem intensiven Schmerz im Becken. »

Mjed. (während der Vorbereitung zum Versuch II): Zu Beginn der
vorigen Diagnose habe ich eine kurze Uebelkeit verspürt, dia gleich
vorüberging. /

Bruck: Es bestand ausgesprochenes Schwangerschaftserbrechen,
was mich mit zu meiner Diagnose veranlaßte. Jetzt hat die Angabe dieses
Symptoms füi unseren Versuch nicht mehr viel Wert, da Sie ja eine Frau
sind mit Erfahrungen, der dieses Symptom bekannt ist.

2. Versuch.

Anordnung wie oben.

Sanitätsrat Bruck hat voiher, allen unbemerkt, ein Bild in eine Mappe
gelegt.

Bruck': Das Wesentliche ergibt sich aus einem Bild, das ich
in cin*r Mappe hier habe. Die Krankheit ist in dem Bild enthalten. Ich
konzentriere mich auf ,das Bild. Es gibt eine Darstellung der Krankheit
Wer es sieht, kann die Diagnose stellen. Wollen Sie sich darauf konzentrieren
!

M e d. (lehnt Brucks Anerbiete«, die Mappe auf ihren Schoß zu legen,
energisch ab): Was ist das? Nein! Ich muß was nachsehen! Sehen
Sie« mein Gesicht an! Mich reißt's immer so (hustet, zuckt und grimma-
siert besonders mit den Mundwinkeln), mich reißt's immer so: ziehen,
zerren, zucken, so ein komisches Reißen. Schrecklich! Da müssen die
Nerven ergriffen sein, und nun — geht's die Beine runter (erhebt sich
schwerfällig und mit Mühe, ist unsicher auf den Beinen, als wenn sie an
spastischen Zuständen litte, setzt sich wieder), das ist komisch, ein inneres
Leiden spüre ich nicht. Ein Organ tut mir nicht weh. LUnge nicht,
Magen nicht. Die Schmerzen von vorher im Leib sind verschwunden
(das Gesichtszucken hält noch immer an), aber ich bin so komisch. Mittun
auch die Beine weh. Ich hab' das Gefühl, ich muß mich so recken,
als ob alles so zusammen wäre (sie meint: zusammengekrampft). Hier
tut's auch so weh (rechter Oberarm). Meinem Empfinden nach, muß
es sich im wesentlichen um ein Nervenleiden handeln. Wtenn ich den
Kopf ausschalte, spür' ich eine Spannung, vom Nacken bis hinunter
in die l üße. Und dann habe ich das Gefühl, ich muß mich so hinlegen
(legt sich nach hinten über und steht wieder unbeholfen auf), ich kann
mich nicht recht mehr rühren. !

'Bruck: Soll ich das Bild ansehen? Ich sende es Ihnen hinüber.

M»eid.: Ich habe nicht das Empfinden, daß ein Glied fehlt, und
doch habe ich das Gefühl von etwas Krummen (ängstlich), ich kann das
nicht (sie bringt Hände und Unterarmle In eine krampfhaft verdrehte
extreme Beugestellung, sog. Tetaniestellung). Ich kann das nicht! Was
ist denn das? Wie, wenn das alles zu kurz wäre! (Sie jammert, bringt
unter Zuckungen den rechten Arm hinter den Röcken bis unter das
Schulterblatt in «einer vollständig verkrampften Stellung, das typische
Bild einer hysterischen Kontraktur, während der linke Arm ziemlich
ruhig wird.) Das tut furchtbar weh! Hören Sie auf!

a3*


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