Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 484
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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484 Psychische Studien. L. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1923.)

Bruck: Was machen Sie denn da immer mit dem rechten Arm?
Wir wollen jetzt den Versuch abbrechen. Es handelt sich um eine multiple
, neurotische Hautgangrän des rechten Armes bei einem hysterischem
Arbeiter oder jungen Mädchen. Ich kann mich der Krankengeschichte
nicht meh>- genau entsinnen. Sie stammt aus einer Veröffentlichung
von Prof. Max Joseph aus dem, Jahre ,1895, von der mir ein Separatabzug
zugestellt wurde. Es handelt sich demnach um eine auf neurotischhysterischer
Basis entstandene Geschwürsbildung des rechten Armes.

k Du. Carl Bruck.

3. Versuch.

Anordnung wie oben.

Bruck: Morgen ist Sonntag, morgen habe ich Sprechstunde. Ich
nehme an, daß vielleicht zwei bis 'drei Patienten, die ich nie gesehen
habe, kommen werden. Kommen morgen nicht drei Patienten, so soll
der Versuch allgemein für die Diagnosen an den ersten drei neuen Fällen
gelten. Eine Dame nehme ich aus, die ich noch nicht gesehen habe, aber
erwarte, und von der ich vermute, daß sie schwanger ist. Wifas fehlt
dem ersten, dem zweiten und dem dritten Patienten?

Med.: Das ist sehr interessant. (Ohne sich länger zu besinnen.) Ob
es der erste, der zweite oder der dritte ist, kann ich nicht sagen. Hören,
Sie das? (Schluckt mehrmals krampfhaft.)

Bruck: Ja.

Mted.: Es muß ein Patient sein,'der hier am H;als (sie zeigt auf
die Gegend unterhalb -des Kehlkopfes) Schwierigkeit beim Schlucken hat.
Bruck: Angina?

Med.: Angina nicht; ich habe keinen Schmerz, nur eine Schwierigkeit
. Es könnte auch mit der Schilddrüse zusammenhängen
, wobei ich Stimmbänderlähmung, Kehlkopfkrebs, Angina,
kurz alle Krankheiten, die Schmerzen machen, ausschließen muß Es ist;
jemand, der immer so macht (macht forcierte, krampfhafte Schluckbewegungen
).

NU 2.

Med.: Nun der zweite Fall: Etfe Hauptsache — ich weiß nicht,
ob es derselbe Kranke ist — ist ein kolossaler Schmerz, der als Hauptmerkmal
das Auge in Mitleidenschaft zieht. Keine Entzündung. Schmerz
über den Augen. Eine kolossale Müdigkeit, als wenn er immer so machen
müßte (streicht sich mit den Händen über die Augen). Das Typische ist
der Schmerz im Stirnnasenwinkel (Gegend der Stirnhöhle).

jBruck: Vielleicht braucht er eine Brille?

Med.: Davon weiß ich zuviel, das 'kann ich nicht sagen, das ginge
über das Hellseherische hinaus. *

Nr. 3.

M e d. (streift jetzt mit einem impulsiven Ruck ihre Schuhe ab):
Ich ziehe mal meine Schuhe aus. Ich muß das notwendig mal sehen.
Ich kann mir das immer noch nicht erklären. Soll ich das mal so erklären
, wie ich das sehe? Von hier bis hier, bis hier, bis hier bin ich
gesund (sie deutet nacheinander auf den rechten Unter- und Oberschenkel,
rechte Bauch- und Brustseite, rechte Schulter, Kopf, linke Schulter, linke
Brustseite). Von der linken Hüfte an'bis zur Zehe gehört's nicht
mehr zu mir. Ich mußte die Schuhe ausziehen, um ein ungehemmtes
Gefühl zu haben. Von der linken Hüfte oder Unterbauchgegend nach
abwärts bis in die Zehe muß es sitzen.

ßruck: In welcher Reihenfolge die Patienten kommen, wollen Sie
sich nicht äußern?

Med.: Ich glaube, in der Reihenfolge, in der ich's gesagt habe.

Unterschriften der Teilnehmer: Die Unterzeichneten
erkennen das obenstehende Protokoll für richtig und vollständig an.
Dr. Carl Bruck. Walther Kröner. S. Busch. J. W. Harnisch.

Elisabeth F. Grunewald.


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