Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 487
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kröner: Ueber medizinisches Fernfühlen.

487

, Besonders charakteristisch ist das Ausziehen des Stiefels bei Fall 3,
wo den Patienten zweifellos der Schuh drückte. Allerdings waren alle
drei Patienten dem Versuchsleiter nicht unbekannt, stellten aber in bezug
auf ihre Leiden sich als Neuzugänge dar, und zwar tatsächlich die drei
ersten seit der Sonnabendsitzung. Nur die Reihenfolge ist etwas verändert
.

Bei drei derartig aufeinanderfolgenden ganz einwandfreien Treffern
von Zufall zu reden ist nicht gut angängig (wie wenn etwa am Rou-
iettetisch die Kugel dreimal hintereinander auf Zero gefallen wäre. Dejr
Wesensunterschied besteht nämlich darin, daß bei unserem Versuch die
Resultate vorausgesagt wurden. Dort Zufall — hier Experiment!
Anm. von Dr. Bruck). Jeder Einwand einer Suggestivbeeinflussung fällt
fort. Ebenso die Annahme einer Telepathie. Es könnte sich vielmehr
nur um einen Hellsehakt handeln, der um so verblüffender wirkt, als er
sich in die Zukunft erstreckt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die fünf gut geglückten
Versuche dieses Abends einen Rekord darstellen, der auch die kühnsten
Erwartungen noch übertraf. Die Versuchsperson war auffallend gut disponiert
und willig, was zum Teil auf die konziliante und gesellschaftliche
Art der Versuchsveranstaltung zurückzuführen sein dürfte. Außerdem
hatte das Medium den festen Willen, etwas Gutes zu leisten. Endlich
hat auch die Einverleibung von Alkohol zweifellos hemmungsbeseitigend
gewiikt.

II. Protokolle Über eine Experimentalsitzung

am 30. April 1923 in der Wohnung des Herrn W. Kröner, Charlottenburg,

Anwesend: Prof. Dr. med. Busch, Dozent für Psychiatrie an der
Universität Köln, W. Kröner, prakt. Arzt, Frau Elisabeth F. stud. med. als
Versuchsperson.

Zweck der Sitzung ist der einer improvisierten Demonstration des
medialen Hellfüblungsvermögens "'der Frau Frankl an Hand einiger von
Prof. Busch gestellter Aufgaben.

1. Versuch.

(Die Versuchsperson ist vollwach. Prof. Busch sitzt dem Medium
in 1 m Entfernung gegenüber. Herr Kröner sitzt abseits am Schreibtisch
.und protokolliert. Der Versuchsperson wird .aufgegeben, die
Diagnose eines Falles zu stellen, an welchen Herr Prof. Busch im
Augenblick denke. Irgendwelche Daten über Alter, Geschlecht des Pa*
tienien oder Art der Erkrankung werden nicht gegeben. Das Medium
macht eine Konzentrationspause von 2 Minuten und dreht währenddem
den Hals einige Maie naoh rechts und wieder zurück und reibt sich die
rechte Schulter.)

Med.: Das erste Gefühl ist, ich habe eine so komische nervöse Unruhe
. So ein Spannen über den ganzen Kopf rüber (reibt sich die linke
Halspartie, bewegt den Kopf hin und her und reibt sich beide Schultern
und Oberarm). Ich bin schrecklich unruhig und fühle mich so unbehaglich
. Dann spüre ich einen Druck hinter dem linken Ohr. Ich halte
die Lunge, den Magen, Leber und die Galle usw. für gesund, da spüre
ich nichts (atmet tief und hustet auf). Am Herzen spüre ich einen
Druck und ein nervöses Gefühl. Einen intensiven Schmerz spüre ichi
am ganzen Körper nicht, also so einen Schmerz, der mir auffällt. Aber
furchtbar müde bin ich, ich kann kaum mehr sprechen, so müde bin ich.
Es ist so komisch, es ist ein Absterben der ganzen Energie (läßt die
Glieder schlaff sinken). Ich finde keine Organe. Ein einziges Gefühl!
habe ich, ein Organgefühl, da kann ich nicht unterscheiden, ob das noch
vom Sonnabend in mir ist. Ein so dumpfes, taubes Gefühl in der linken
Hüftgegend. Man kann das gar nicht beschreiben. Es drückt mir nach
dem Herzen. Ich habe mich darauf eingestellt, daß es weggehen soll,
wenn es noch vom Sonnabend her ist.


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