Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 488
(PDF, 183 MB)
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488 Psychische Studien. L. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1923)

So komisch ist es, daß sich mein Charakter so verändert. Ich bin
so verdrießlich — das bin aber nicht ich —tf ich bin so furchtbar unruhig
, kh werde noch einmal den ganzen Körper durchgehen: Druck
über den Kopf, ich muß es immen so« machen) (reibt sich das Gesicht).
Magen, Leber, Blinddarm spüre idh nicht. Ich kann nichts spüren, als
dieses abscheuliche Empfinden.

Busch: Können Sie Geschlecht und ungefähres Alter angeben?

Med.: Das kann «ich im allgemeinen nicht, wenn nicht spezielle
Organbeschwerden am Unterleib vorliegen. Ich kann aber trotzdem
sagen, mein erster jGedanke war, es ist ein Mann.

Busch: Stimmt!

Med.: Und dann kein ganz junger Mann, zwischen 40 und 50.

Busch: Ungefähr 40 Jahre alt.
j Med.: Wenn ich noch etwas anderes dazu sagen sollte, er ist ein
bißchen weichlich, er läßt sich im Charakter etwai gehen, eine gewisse
Unbeherrschtheit/

Busch: Das stimmt inicht. Es ist eine sehr energische männliche
Natur, allerdings etwas psydiopathisch.

Med.: Für mich steht das nervöse Gefühl so im Vordergrund —
vielleicht ist es eine sehr verschlossene Natur, die nicht über ihre
inneren Vorgänge spricht. Aber ich kann mir dieses Gefühl nicht
suggerierr haben. Das ^einzige Organgefühl ist in der .linken Hüfte.

Busch: Bis jetzt stimmt nur, daß die Organe, die Sie bis jetzt
angefühtt haben, nicht organisch krank sind.

Kröner: Hat der Patient eine typische lokale Beschwerde und
einen deutlichen lokalen Organbetund?

Busch: Es handelt sich um eine periodisch wiederkehrende organische
Beschwerde, wobei auch ein Lokalbefund besteht.

Kröner: Stellen Sie sich auf die periodische Beschwerde ein!
Wahrscheinlich ist der Patient im Augenblick beschwerdefrei.

Med. (geht nochmals den ganzen Körper durch): Ich finde organisch
nichts. (Sie hustet) Der Husten ist wohl meiner. Aber es könnte
eventuell ein Fieberzustand bestehen. Sonst kann ich nichts finden.

Busch: Es handelt sich um typisches .nervöses Asthma und
Hämorrhoidalbeschwerden. Bei meinem Bekannten Dr. L. Zurzeit bestehen
keine Beschwerden.

, Mejd.: Es müßte sich dann um ein rein nervös bedingtes Asthma
handeln.

2. Versuch.

Diagnosestellung an Prof. Busch. Anordnung wie oben.

M e d. (nach 2 Minuten): Für schwerkrank halte ich Sie überhaupt
nicht. Ich bin im ganzen jetzt ganz frisch. Meine Einstellung hat sich
in dieser Beziehung jetzt geändert, aber der Druck am Kopf und über
dem linken Ohr bleibt (sie bezeichnet Stirn. Schläfe, Kieferwinkel,
Warzenfortsatz auf der linken Seite, faßt sich dann mit beiden Fäusten
auf den Rücken unterhalb der Schulterblätter). .Ich habe ein Schmerzempfinden
den Rücken runter, es tut mir Weh. Lunge finde ich auch
nicht, Niere auch nicht. An all diesen Organen finde ich nichts besonderes
. Es kann nach meiner Empfindung! nichts da sein, und wenn
mal etwas da war, muß es sfo gieheilt sein, daß keine schweren
Störungen geblieben sind.*) Aber wenn ich Ihnen eine Diagnose stellen
soll, würde ich eine' schwere Harnsäureüberlastung annehmen. Ich fühle
mich nicht frei, beschwerdelos, aber die Beschwerden sind nicht erheblich.

Krön er: Fehlt noch etwas Wichtiges?

BuSch: Die Beschwerden im einzelnen stimmen nicht. Ohr- oder
Rückenschmerzen habe ich nicht. Zurzeit tut mir nichts weh. Aber

*) Anm. des Herrn Prof. Busch: „Vielleicht ist Ihnen von Interesse, daß bei mir ein
ausgeheilter Lungenspitzenkatarrh vorliegt, der vor sieben Jahren akut war, aber unbemerkt
blieb *


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