Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 490
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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490 Psychische Studien. L. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1923.)

Meid.: Zehen, Knie,bis zu den Hüften sind in Ordnung, der Unterleib
ist in Ordnung, die Beschwerden unter dem Rippenbogen schalte
ich aus, die habe ich schon gesagt. Trotzdem werde ich das Uebelkeits-
gefühl nicht los, das mich zum Schlucken zwingt. ,

B ii s c h: Es handelt sich um eine Acne rosacea bei der Frau unseres
Kollegen K.

Krön er: Macht darauf aufmerksam, daß im allgemeinen eine
Organbeziehung zwischen Pfortaderkreislauf und dieser Ausschlagsform
angenommen wird, worauf sich die einzige vom Medium geäußerte
Empfindung unterhalb des Rippenbogens beziehen könne. Seiner Erfahrung
nacii treten bei den Diagnosen häufig die ursächlichen Momente
in Form unbestimmter lokalisationsgefühle gegenüber den eigentlichea
Symptomen in den Vordergrund. Die Lokalisation von Ausschlägen gelinge
in den alierseltensten Fällen, falls nicht ausgesprochene örtliche
Beschwerden bestehen. Bezüglich der geschilderten Beschwerden müsse
bei der Patientin nachgeforscht werden.

4. Versuch.

Anordnung wie oben.

Buscht: Können Sie versuchen, einen augenblicklich bei mir bestehenden
Schmerz festzustellen?

Med.: Ich werde es probieren (legt die rechte Hand auf die rechte
Hüfte in Höhe des Darmbeinkammes unterhalb der Nierengegend). Dort
habt ich einen Schmerz.

iß tisch: Das stimmt, das ist ein Furunkel, den ich gedrückt habe,
um einen Schmerz zu erzeugen. Vielleicht ist Ihnen meine Handhaltung
aufgefallen?

M^e-d.: Bewußt ist mir das sicher nicht aufgefallen. Ich war auf
einen Nervenschmerz eingestellt und hatte die Augen geschlossen. Daß
es sich um einen künstlich erzeugten Schmerz handle, ahnte ich nicht,
infolgedessen konnte ich den Schmerz nicht auf ihre Handhaltung beziehen
, die im übrigen auch nicht auffällig war.

Die Richtigkeit und Vollständigkeit des Protokolls erkennt au:

Kröner. S. Busch. Elisabeth F.

Epikrise.

Die Ergebnisse dieser Experimentalsitzung können qualitativ nicht
mit den Ergebnissen der vorhergehenden Untersuchung verglichen werden
. Sie stehen unter dem Leistungsdurchschnitt und lassen der Ausdeutung
ziemlich weiten Spielraum. Trotzdem ergeben sich bei näherem
Zusehen doch soviel Koinzidenzen, die nicht durch Zufall oder Kombination
erklärbar sind, daß der parapsychische Vorgang deutlich wird.
Anderseits sind diese Versuche auch in den negativen Partien hinsichtlich
der Beurteilung der Imponderabilien in ihrer Wirkung auf die
mediale Einstellung lehrreich. Im nachstehenden sollen die Momente
aufgezählt werden, die nach meiner jahrelangen Experimentalerfahrung
störend gewirkt und das Resultat beeinträchtigt haben.

1. Ganz allgemein haben wir die Erfahrung gemacht, daß, ganz abgesehen
vom sog. Lampenfieber, bei Demonstrationsversuchen seelische
Hemmungen eintreten, die entweder durch große Willensanstrengung
der Versuchsperson oder durch geschicktes Arrangement der Versuche
suggestiv überwunden werden müssen. Dies Moment fällt bei Diagnosen,
die rein ärztlichen Zwecken dienen, vollständig fort, so daß die paiadoxel
Erscheinung auftritt, daß die vom medizinischen Standpunkt aus schwierigsten
Differentialdiagnosen für das Medium am leichtesten zu stellen
sind, während die scheinbar einfachsten Dinge, wie Feststeilung von
Hautkrankheiten, Zahnschmerzen usw., die größten Schwierigkeiten verursachen
. Der Psyche des Mediums ist die ärztliche Hilfeleistung wichtiger
als die Demonstration ihrer Begabung, ersteres feuert sie an, letz->
teres lähmt ihre Einstellung.


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