Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 503
(PDF, 183 MB)
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Hoffmann: Der Spuk von Brody.

503

den sich mehrere Priester im Pfarrhause ein, Wasilko erklärte,
nur bis 7 Uhr bleiben zu dürfen. Es wurde die Bitte ausgesprochen
, er möchte sich einmal mit vollem Namen, also
auch mit seinem Vaternamen, unterschreiben, was dann in
der Tat geschah. Die anwesenden Priester erklären sich bereit
, eine Messe für ihn zu lesen. Auf ihre Frage entscheidet
Wasilko, Pfarrer Osadka möge es am Freitag tun, Fip-
eynsky, der Pfarrer von Hotoskowicze, wann er w o 11 e, und der
römisch-katholische Pfarrer Kosacevsky am Sonntag.

Am läge drauf, dem Nikolausfeste (6. Dezember) gab es zunächst
wieder einen freundlichen Dank für ein in der Kiste
niedergelegtes Geschenk: „Das, was ihr gebet, ist für den lieben
Gott. Gott wird euch dafür segnen." Damals war auch der
Pfarrer M i n k o aus der Nachbargemeinde Schnyrew von einer
größeren Reise zurückgekehrt, derselbe, der einen Monat vorher
in seinem Unglauben an die Echtheit der Erscheinungen das
Experiment mit dem Verstellen des Bettes gemacht hatte. Er
blieb im Nebenzimmer, hörte aber hinter der Türe, wie die
Tochter des Hauses den Geist aufforderte, er möge, um noch
Ungläubige zu überzeugen, den Namen Jesu Christi mit dem
K r e u zJ e |S zeichen aufschreiben. Nach einer Weile erhielt
Minko aus der Hand des Mädchens einen Zettel mit einem
Krouz und dahinter die altkirchenslawischen Worte Jsus Chryst!

Am 7. Dezember ereignete sich nichts. Es fand im Pfarrhause
eine Pastoralkonferenz statt, und die Folge davon war,
daß ein junger Jurist, namens "IS i r k o, der zur Zeit Bankbeamter
in Brody war, von der Tochter des Hauses nicht hineingelassen
wurde, als er die Familie Demcynsky besuchen wollte. Wasil
scheint aber damit nicht einverstanden gewesen zu sein. Er
hatte wohl die Absicht gehabt, sich auch an diesem Tage zu
manifestieren. Am nächsten Tage machte er seiner Schwester
den Vorwurf, daß sie den Sirko nicht hineingelassen — er hatte
also davon Kenntnis. Er bitte gewöhnlich, die Leute mögen
kommen, aber Marie treibe sie auseinander. Außerdeal
habe sie und Professor Lopatzinsky sehr geschrieen und sich laut
unterhalten, deshalb sei er gestern nicht erschienen!

Die Anwesenheit Wasilkos an diesem 8. Dezember dauerte von
6 Uhr nachmittag bis X>8 Uhr. Es war damals auch. ein. Vertreter
der Staatspolizei, der Gendarmerieposten-Kommandant
Zachara, zugegen, der sich durch eigenen Augenschein ein
Urteil über die seltsamen Vorkommnisse bilden wollte. Auf die
Frage der Schwester, ob Wasilko etwas spielen wolle, erfolgte
zur Antwort ein etwa fünf Minuten andauerndes Klopfen einer
unbekannten Melodie. Hingegen wünschte er nicht, daß die
Schwester ihm etwas vorsinge, wozu sie sich bereit erklärte —,
eine Ablehnung, die sich aus der vom Tage vorher nachwirkenden
Verstimmung zu erklären scheint.


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