Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 506
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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506 Psychische Studien. L. Jahrgang. 11. Heft. (November 1923.)

* helfen sei, auch durch keine heilige Messe. Sie sei nun einmal
von Gott verdammt.

In den nächsten Tagen ereignete sich nichts Wesentliches.
Schriftliche Mitteilungen kamen nur am 12. Wieder gab der
Geist seinen Dank für alles das, was man ihm geschenkt hatte,
Ausdruck. Mehr brauche man ihm nicht mehr zu geben.

Freitag, den 15., nachmittags, traf dann die von dem Hausvater
erbetene Kommission aus Lemberg ein. Zu ihr gehörten der
Religionslehrer an der Lemberger Realschule Dr. theol. Gabriel
Kostelnik, ferner der stellvertretende Rektor des Priester-
seminars, Pfarrer Peter Kysil und der Justizpromotor am
griechisch-katholischen geistlichen Metropolitangericht, Dr. theol.
Dionysius Dorozynsky, eine sehr angesehene Persönlichkeit
Als Protokollführer sollte der schon genannte Ortspfarrer
von Schnyrew, Petro Minko, fungieren. Die Kommission kam
im Auftrage des erzbischöflichen Ordinariats und hat sich besonders
durch eine Reihe wichtiger Zeugenvernehmungen große
Veidienste erworben.

Zunächst wurde das Spukzimmer gründlich untersucht,
das alte eiserne Bett, auf dem die Knaben zu liegen pflegten,
und die geheimnisvolle Kiste. Das Bett lehnte direkt an der
Wand. Auf eng aneinanderliegenden Bohlen lag ein dicker
Strohsack. Die Kiste war eine gewöhnliche österreichische
Munitionskiste, ein sog. „Munitionsverschlag", mit rotbemalten
Streifen. Der Deckel lag daneben. Er war ursprünglich durch
Scharniere und Lederschnallen mit der Kiste fest verbunden gewesen
, aber nach Aussage des Pfarrers Demcynskiy infolge des
Herumrumorens der unsichtbaren Kraft von ihr abgerissen worden
. In der Kiste lagen einige Hefte und dünne Bücher, die dem
Verstorbenen gehört hatten. Darauf ein unbeschriebener Papierkarion
mit Bleistift, an den Seiten Äpfel, Nüsse. Schokolade und
Schokoladehülsen, sowie eine Nachbildung des heiligen Nikolaus
aus Papier.

Man verhört zunächst die beiden Knaben, Stephan und seinen
Vettei Wladimir, die dann, wenn Wasil zu schreiben gedenkt,
nach seinem Wunsche auf dem Bette liegen müssen. Die Hausgenossen
wollten allerdings die Erfahrung gemacht haben, daß
eigentlich nur die Anwesenheit des Vetters nötig sei. Nähere
Angaben, worauf sich diese Anschauung gründete, fehlen leidet.
Daß einer der Knaben, etwa während des geheimnisvollen
Schreibens in der Kiste unter dem Bett in einen, wenn auch nur
leichten Trancezustand geraten sei, konnte nicht festgestellt werden
. Sie behaupten, während der Vorgänge keinerlei Ermüdung
oder sonstige Änderung ihres Seelenzustandes zu verspüren.
Nach der späteren Aussage des Hausherrn schwatzten sie während
der Vorgänge, lachten und waren neugierig, was sich entwickeln
würde. Nichtsdestoweniger wird hier doch wohl


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