Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 515
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Meinungsaustausch.

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hafter Zustand der Seele eines verstorbenen Kindes ganz unmöglich
wäre.

Man wird freilich den vorliegenden Spukfall in einem größeren
Zusammenhang mit anderen, irgendwie ähnlichen Fällen betrachten
müssen. Ein großes Beobachtungsmaterial ist uns in den
letzten Jahren bequem zugänglich gemacht worden, so zuletzt in
dem gründlichen Buch von Rudolf Lambert: „Spuk, Gespenster
und Apportphänomene", Berlin 1923. Auch ein so umsichtiger
Forscher wie er, kommt doch ohne die spiritistische Hypothese
nacht ganz aus, wenn er auch nicht so weit geht, wie z. B. B o z -
z a n o. Sollten daher die Vertreter der rein animistischen Auffassung
derartiger Fälle in Zukunft nicht noch ganz besondere,
überraschende Entdeckungen auf psychophysischem Gebiete
machen, wozu wenig Aussiebt vorhanden ist, so wird man den
kleinen Wasil und ähnliche Gespenster doch wohl als Boten aus
einer jenseitigen Weit betrachten müssen.

Meinungsaustausch«

Im Septemberheft der ,,Psych. Stud." ist von einigen Elfenphotogra-
phien die Rede, die von Kindein aufgenommen worden sein sollen und
für deren Echtheit auch einige glaubwürdige Zeugnisse vorliegen. Natürlich
muß die Wissenschaft auch hier versuchen, mit den bisher bekannten
Erklärungen auszukommen. Da ergibt sich denn, daß «He Aufnahme
dieser Phantome als Produkte des Unterbewußtseins der Kinder,
die mit Hilfe eines teleplastischen Vorganges zu Stande kam, mit der
Art der von Doyle gegebenen Darstellung kaum vereinbar sein dürfte.
Auf die Lichtunterschiede wurde schon von Dennert hingewiesen; es
kommt dazu, daß nichts auf einen abnormen Zustand der Kinder bei
diesen Erscheinungen hinweist, daß die Phänomene wenigstens nach
den Berichten unabhängig von den Perzipienten erscheinen, und daß
man nicht einsieht, warum sie erst in den Wald hinauslaufen mußten,
um diese Erscheinungen zu haben, es müßte denn sein, daß sie dafür
einen passenderen Hintergrund gesucht haben. Ich kann, selbst auf die
Gefahr hin, bei Vertretern der Wissenschaft um allen Kredit gebracht
zu werden, nur auf zweierlei hinweisen: Auf die Tatsache, daß Berichte
über solche und ähnliche Wesen zu allen Zeiten vorliegen und darauf,
daß in theosophisehen Handbüchern, wie dem von Leadbeater: Die
Astialebene, das übrigens auch bessere Erklärungen für die rein spiritistischen
Erscheinungen enthält als die gewöhnlich angenommenen geradezu
von Elementarwesen die Rede ist, die gelegentlich auch sensitiven
Menschen sichtbar werden sollen. Von unserm Standpunkt läßt 4ch
natürlich nichts gegen die Existenz solcher Wesen einwenden, und es
würde nur zu fragen sein, ob sie sich nicht von Lebenden, etwa durch
Bildung von Gedankenformen oder durch Umformung des Astralleibes
hervorrufen lassen. Soweit ich darüber etwas \on einem wirklich geschulten
Theosophen, der bereits über ein hervorragendes Können auf diesem
Gebiete verfügt, erfahren konnte, ist es durch bloße Konzentration nicht
möglich, Gebilde mit Einzelheiten, wie die vorliegenden, zu schaffen,
sondern nur solche von allgemeinen Umrissen usw., die auf bestimmte
Tendenzen zurückgehen. Ebenso wenig läßt sich der Astralkörper Lebender
in dieser Weise beeinflussen. Es bleibt also bis auf weiteres nichts
übiig, als es bei den Tatsachen bewenden zu lassen und in der erwähnten
theosophischen Annahme eine Erklärung dafür zu suchen, wobei zu be-
meiken ist, daß bei Spukerscheinungen die Annahme von Spukgeistern,

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