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MITTEILUNGEN
derDeuifdien Gefell/diaft für wiffenfchafilidien Okkultismus.
Zufdirifien, die Gefeilfdtaft oder die Mitteilungen betreffend, find an
den Schriftführer Herrn Dr. med. Waliher Kröner, Charlottenburg
Berliner Str. 54 zu ridiien.
Nr. 9 November 1923
Ueber medizinisches Fernfühlen.
(Diagnosenstellung durch Hellfühlen.)
Von Dr. med. Walther Kröner.
(Fortsetzung.)
III. Protokoll
über eine Experimentalsitzung am 12. Mai 1923, abends 9 Uhr.
Anwesende: Frau E. F., stud. med., als Versuchsperson; Herr
Sanitätsrat Bruck; Hen Dr. med. Greith er; Frau Dr. med.
Schütze, Nürnberg; Herr Ing. Grunewald; Herr Dr. med.
v. Rutkowsky; Herr W. Kröner, prakt. Arzt; Frau Thea
G r e i t h e r als Protokollführern! (unter Beihilfe von Herrn Kröner).
1. Versuch.
Ein Fall aus der Praxis des Herrn Kröner, der diesem ganz genau
bekannt ist. Frau K., Moabit, Zwinglistr., 28 Jahre alt. Die Patientin
wird hereingeführt und dem Medium gegenübergesetzt. Irgendwelche
auf die Krankheit bezügliche Angaben wurden der Versuchsperson nicht
g'tmacht. Aeußerlich ist an der bet|*. Person nichts wahrzunehmen, was
auf ihr Leiden irgendwelche Rückschlüsse zulassen könnte. Herr
W. Kröner gibt eine ehren wörtliche Erklärung zu Protokoll, daß er
vorher nichts mit dem Medium besprochen habe, was diesem irgendwelche
Anhaltspunkte für die Diagnosestellung geben würde. Beginn
9 Uhr 10 Min.
Med. (macht eine Konzentrationspause von einigen Minuten,hustet):
Ich habe nicht viei Beschwerden. Eine allgemeine Mattigkeit empfinde
ich. Im Unterleib keine Beschwerden, Niere, Leber keine Beschwerden.
Die Beschwerden fühle ich konzentriert von hier bis hier (vom Hals
bis zur Mitte des Leibes). Die Beschwerden müssen im Oberkörper
sein. Mir liegt ein schwerer Druck auf der Brust, quer über Brust
und Rücken (bezeichnet die Gegend der linken Hüfte und unteren
Brustpartie). Augenblicklich habe ich furchtbares Herzklopfen (hustet,
atmet tief). Ich bemerke noch immer keine Schmerzen. Es handelt sich
für mich um Blutkreislauf- und Atmungsorgane. Ich spüre da eine
Hemmung, als ob beides in Mitleidenschaft gezogen wäre. (Hustet.)
Augenblicklich spüre ich einen Schmerz dicht am Magen unter dem
linken Rippenbogen. (Bezeichnet die Gegend der 11. und 12. Rippe
und die linke Nierengegend.) Es wai aber nur ein momentaner Schmerz.
Ich muß einmal sehen, wo das sitzt. Wenn es in der Gegend nicht ist,
dann habe ich es nicht gefunden.
Kröner: Sie sind ganz auf dem richtigen Wege.
Med.: Der Schmerz sitzt hier, an der eben beschriebenen Stelle,
aber ich kann ihn nicht greifen; dann habe1 ich so ein merkwürdiges
Gefühl in der linken Hüfte. An dieser Stelle sitzt er (linke Nieren-
giegend). Er strahlt hier nach oben aus (Gegend der Schulter). Die
schmerzhafte Stelle ist für mich links.
Kröner: Das ist vollkommen richtig. Ich möchte nun Näheres
wissen über die Natur des Prozesses.
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