Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 522
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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522 Psychische Studien. L.Jahrgang. IL Heft. (November 1923.)

Med.: Ischias ist -es nicht, ein Nierenleiden ist es auch nicht.
Meinem Gefühl nach ist es auch keine rein nervöse Sache. Ich habe
immer das Gefühl einer Reizung, einer Entzündung dabei. Es ist
furchtbar schwer zu sagen, was es ist.

Kröner: Es ist ganz richtig, weder Nierenleiden, noch echte
Ischias liegt vor.

Med.: Der richtige Fachausdruck fehlt mir, es ist keine Nierenentzündung
.

Bruck: Welches Organ fühlen Sic denn erkrankt?

Med.: Es ist eigentlich kein richtiges Organ, was ich spüre. Es
kann auch eine Hautpartie ergriffen sein, z. B. eine Rippenfellentzündung
oder so etwas Aehnliches.

Krön er: Meinen Sie eine KnochenhautentzünJung.

Med.: Ja, so etwas, wenn ich eindrücke, tut es mir furchtbar
weh.

Krön er: Es hat weder mit dem Rippenfell, noch mit den Niere«
etwas zu tun.

Med.: Es ist ein Störungsschmerz, vielleicht eine Kreislaufstörung.

Kröne r: Ich muß eine Zwischenfrage stellen. Das Leiden besteht
seit ca. 7 Jahren. Manchmal steigert sich die ganze Geschichte
zu einem regulären Anfall. Vielleicht können Sie diesen Anfall beschreiben
.

Med.: Ich habe dann das Gefühl, es zieht mich so ganz schief;
dann kann ich nicht richtig atmen, es ist als ob der ganze Körper
zusammengepreßt würde. Der Schmerz geht durch den ganzen Leib
und es tut bis in die Schultern weh Ich muß dann weinen. (Beginnt
zu jammern und sich zu winden.)

Krön er: Sollen wir aufhören? Es ist genug! Quälen Sie sich
nicht weiter, ich bin vollkommen befriedigt.

Med.: Wollen Sie noch etwas wissen? Der Herd der Erkrankung
ist für mich eine ausgesprochene Blutkreislaufstörung. Für mich sind!
es nicht die Nerven.

Bruck: Also das Herz?

Med.: Nein, eine Zirkulationsstörung.

Bruck: Ich halte es für neuralgisch.

Med.: Ich nicht!

Epikrise.

K r ö n e r (diktiert): Es handelt sich um einen seit 7 Jahren bestehenden
Schmerz in der linken Nieren- und Hüftgegend, dessen Ursprung
; wahrscheinlich in der Lendenwirbelsäule liegt. Der Schmerz
steigert sich gelegentlich zu regelrechten Anfällen, die nach der Magen-
gegend ausstrahlen, ferner nach der Schulter und bis in die Knie
gehen, wie Sie den Anfall beschrieben haben, mit krankhafter Muskel-
und Zwerchfellspannung, Sich winden und Weineji. Er wird besonders
durch Alteration ausgelöst. Es besteht eine starke Druckempfindlichkeit
von der Lendcnwirbelsäule bis in die Hüften. Auch der Ischiasnerv
ist etwas druckempfindlich; aber typische Ischias besteht nicht. Auch
Magengeschwüre konnten nicht konstatiert werden; Rippenfell und
Nieren sind gesund. Die Patientin lag bei Beginn der Erkrankung
7 Wochen im Bett und konnte sich nicht rühren. Der erste Anfall
kam ganz plötzlich. Ein zweiter derartiger Anfall von 5 Wochen Dauer
passierte vor einigen Jahren. Ich fasse das Leiden als neuralgischer
Natur auf.

Med.: Ich nicht.

Greith er: Ich auch nicht. Es sind Ablagerungen.
Med.: Ja, es sind Ablagerungen.

(Nach der Sitzung kommentiert sie sich so, daß infolge einer
Zirkulationsstörung an der betreffenden Stelle Stoffe abgelagert werden,


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