Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 539
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Schrendc-Notzii^g: Ordnungstehre von Hans Driesch. 532

Beziehungen des bewußten Habens wechselseitiger Art
zwischen zwei Ichen oder Seelen ohne ^Vermittlung der
Materie. »

Die erste Tatsachengruppe nennt man Hellsehen
(„Clairvoyance"), die zweite je nach ihrer Sonderausprägung
Materialisation, Levitation, Telekinese usw.,
die dritte je nach ihrer Sonderausprägung Telepathie
oder Gedankenlesen („mind reading'O-

Der,, Hellseher" weiß in bildhaft anschaulicher, halluzinatorischer
Form ohne Sinnesvermittlung um ferne, sehr kleine
oder verborgene naturhafte Zustände; sein Wissen kann im
Wachen oder im Traume oder im hypnotischen oder im
automatischen Zustand stattfinden. In vielen Fällen spielen
sogenannte „Rapportobjekte4', d. h. Gegenstände, die mit
den im Hellsehen erfaßten Umständen in irgendwelcher Beziehung
stehen, eine rätselhafte Rolle dabei6). Ob es auch
Hellsehen in die Zukunft gibt (Prophetie), bleibe noch dahingestellt
.

Der „Materialisator" bewegt Gegenstände ohne Berührung
, hebt Gegenstände der Schwerkraft entgegen, dabei um
ihr Gewicht zunehmend (Crawford), beeinflußt elektro-
magnetische Zustände (Grunewald) und, was die Haupt-
sache ist, ordnet die überall vorhandene Letztmaterie
zu organähnlichen Formen im Dienste
seiner Vorstellungs- oder Willensinhalte (Schrenck-
Notzing).

Bei den beiden bis jetzt erörterten Phänomenen para-
psychologischer Art handelt es sich um Beziehungen zwi-
sehen Psychoid-Psyche und gegenständlich dinghafter Natur;
bald laufen die Beziehungen in der <einen, bald in der
anderen Richtung. Das „Normale", d. h. das Alltägliche an
Vermittlung ist beidemal ausgeschaltet. Um eine Art „Ueber-
vitalismus" handelt es sich, der den, der einmal Vitalist ist,
eigentlich kaum verblüffen kann.

Ihre hypothetische Andeutung erfahren diese Dinge besser
erst in der Metaphysik, und <vzwar da. wo sie auszudeuten
versucht, was eigentlich Wissen und Wollen im
Reiche des „Wirklichen" heißt.

Die materiell unvermittelten Beziehungen zwischen zwei
Ichen oder Psychoid-SeeJen haben wir in Telepathie und
Gedankenlesen gesondert, man nennt oft auch beides ,,Telepathie
/'. {

Unter Telepathie im engeren Sinne (Myers) versteht
man den Sachverhalt, daß ein Ich, der „Empfänger",
im Wachen oder im Traume, ohne sein Zutun plötzlich der

6) Das Starren in eine Glaskugel oder einen Krystall erhöht wohl nur
dag halluzinatorische Vermögen überhaupt. Einige der so hervorgerufenen
Halluzinationen sind dann „wahr".

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