Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 545
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ludwig: Ueber die Stellung kathol. Gelehrter zur Parapsychologie. 545

Theologen den wissenschaftlichen Okkultismus ablehnen,
eine gegensätzliche Stellung der protestantischen Kirche
gegen die Parapsychologie folgen wollte. Gewiß ist es wahr,
daß eine Reihe katholischer Gelehrter, Theologen wie Nicht-
theologen. sich gegen den wissenschaftlichen Okkultismus
ganz oder großenteils absprechend verhält. Aber es ist ebenso
gewiß, daß es nicht wenige katholische Gelehrte gibt,
die Hne große An/ahl paiaphysischer und parapsychischer

Phänomene für erwiesen halten und öffentlich dafür eingetreten
sind. Dieses Für und Wider der Meinungen wird
in gleicher Weise auf jedem neuerschlossenen Forschungsgebiet
sich so lange abspielen, bis sich die neuen Tatsachen
durch gehäufte Beweise und namentlich durch Einfügung
in ein wissenschaftliches Weltbild allgemein Anerkennung
errungen haben. Je auffallender, je unerklärlicher diese Tatsachen
, um so heftiger der Widerstand. So war es immer,
wie die Geschichte der Wissenschaften zeigt.

Viel Verwirrung hat in katholischen Kreisen die 1921 erschienene
Schrift von Dr. Bappert, „Kritik des Okkultismus",
hervorgerufen. Der Verfasser bezeichnet sich als christlicher
Philosoph und war ehemals katholischer Priester. Sein Buch
ist eine Tendenzschrift einseitigster Art (vgl. meine Besprechung
desselben in Nr. 50 der Literarischen Beilage zur
„Augsburger Postzeitung", 1921), die vor allem an dem
Grundfehler leidet, daß unter dem Begriff „Okkultismus"
sowohl die wissenschaftliche Parapsychologie (oder Meta-
psychik) als der Offenbarungsspiritismus samt Zauberei zusammengeworfen
sind. Gestützt auf die Autorität eines Des-
soir und der so „objektiven*4 „Frankfurter Zeitung" leugnet
er selbst Telepathie und Hellsehen und gefällt sich okkultistischen
Forschern gegenüber in einer Hyperkritik, die
oft lächerlich wird. Daß er in der Negation zu weit gegangen,
scheint er übrigens selbst eingesehen zu haben? denn in
der „Bücher-Rundschau*' (Stahl, München, Juni-Nummer
1923> bequemt er "sich %bei Anzeige des ausgezeichneten
Buches von Wasielewski über Telepathie und Hellsehen zu
der Bemerkung, daß „dieser Autor mit einer der ersten sei,
der in dankenswerter Weise die exakte experimentell psychologische
Methode auf die Untersuchung der Gebiete
der Telepathie und des Hellsehens anzuwenden suche4Man
vergleiche hierzu die auf S. 135—142 seiner oben zitierten
Schrift gegen Tischners Versuche, an denen auch Wasielewski
teilgenommen hatte (i), vorgebrachten Nörgeleien,
und die ganz unglaubliche Art, wie er das gelungene, überzeugende
Experiment mit der Postkarte seiner Beweiskraft
zu entkleiden sucht. Lehmanns sattsam bekannte Flüster- «.
theorie wird hier förmlich zu Tode geritten, und wenn diese
noch nicht ausreichen sollte zur „Erklärung", so wird an


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