Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 548
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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548 Psychische Studien. L. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1923.)

Weise werden auch alle für die Sache sprechenden Momente
behandelt und angezweifelt. So soll z. B. die von einwand-
freien Zeugen konstatierte Armbildung bei Willy Schneider
dennoch Betrug sein. Wie der junge Mensch trotz strengster
Kontrolle diesen Betrug ermöglicht haben soll, wird nicht
gezeigt. Und doch müßte Seitz wissen, daß bloße Behauptungen
keine Beweise sind. Im Widerspruch hiermit soll
aber dann doch wieder die Möglichkeit bestehen, daß es
sich bei diesem Medium um „Aeußerungen elektromagne-
tischer Strömungen des eigenen Körpers in der Pubertätsentwicklung
", die aber nur bis auf eine bestimmte geringe
Entfernung sollen wirken können, handle. Die durchaus
unbescholtene Grazer Beamtenwitwe Frau Silbert, eine
fromme Katholikin, über deren unantastbaren Charakter mir
ein Grazer Geistlicher eingehende Berichte erstattete, soll
die grauen Stümpfe die unter ihrem Kleide hervortreten,
durch Taschenspielerkünste hervorbringen. Doch, so weiß
Seitz zu berichten, soll sie nicht aus Habsucht, sondern aus
Ehrgeiz betrügen. Merkwürdig, wie leicht es einem katholischen
Theologen fällt, eine solch schwere Beschuldigung
zu erheben! Seitz ist einer der vielen Professoren, die von
ihrem Schreibtisch aus alles beurteilen wollen. Er hat meines
Wissens nie an Experimentalsitzungen parapsychischer Forscher
teilgenommen.

Diesen Gegnern bzw. Hyperkritikern steht nun aber im
katholischen Lager eine stattliche Reihe von Männern gegenüber
, die auf Grund eigener Erfahrungen sowohl als auch
eindringenden Studiums unter Ablegung zäher Vorurteile
mit aufgeschlossenem Wahrheitssinn im wissenschaftlichen
Okkultismus ein neues, ernstes Forschungsgebiet begrüßen
und die Tatsachen, soweit sie als genügend festgestellt gelten
können, rückhaltlos anerkennen. Ich nenne da zuerst Prof.
Staudenmaier, dessen Werk „Die Magie als experimentelle
Naturwissenschaft4' so großes Aufsehen gemacht hat. Staudenmaier
ist katholischer Priester. Er hat das Verdienst,
an sich selbst die psychischen Spaltungserscheinungen studiert
zu haben unter Hinopferung der eigenen Gesundheit.
Auch die Telekinese konnte er an sich 'selbst beobachten,
wobei ein Kandidat Zeuge war. Ein anderer katholischer
Theologe, Prof. Walter an der Universität München, hat
sowohl in seinem Buch „Der neue Christenglaube" (Paderborn
, 1913), als in mehreren Artikeln und Rezensionen, die
teils in der „Allgem. Rundschau", teils in der Beilage zum
„Bayr. Kurier" erschienen, sich als objektiver Beobachter
gezeigt, dessen Stellung mit der Zeit eine immer positivere
den fraglichen Phänomenen gegenüber wurde. Auch Dog-
taatikprofessor Sicherer, Passau, hat sich im Anschluß an
einen meiner Vorträge und in der „Theolog. Revue" in


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