Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 549
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ludwig: U-eber die Stellung kathol. Gelehrter zur Parapsyehologie. 549

wesentlich zustimmendem Sinne geäußert. In Straubing hat
Pfarrer Oberschmid seit Jahren mit unserem Forschungsgebiet
sich vertraut gemacht und in einer Reihe von Vor-
trägen den Klerus in die Kenntnis der Sache einzuführen
gesucht. Der hochbetagte katholische Philosoph Gutberiet,
Fulda, der sich früher durchaus abweisend verhalten hatte,
gesteht nun im „Philosoph. Jahrbuch", 1921 (Artikel „Parapsyehologie
"), daß er sich der Macht der Beweise beuge.
Nur hält er bis jetzt an einer einseitig dämonischen Hypothese
fest. Die Arbeiten Seilings auf unserem Gebiete sind
bekannt. Gerade dieser Forscher ist ein Beispiel dafür, daß
die Beschäftigimg mit dem wissenschaftlichen Okkultismus
nicht vom kirchlichen Glauben abzuziehen braucht. Sie hat
ihn im Gegenteil wieder zu ihm hingeführt. In den Reihen
der Positivstehenden fehlen auch Ordensleute nicht. So der
Dominikaner Arbogast Reiterer mit seiner Schrift „Stimmen
aus dem Jenseits", die die bischöfliche Approbation trägt;
der Franziskaner Fruktuosus Hockenmeier, der in seiner
praktischen Schrift „Der beichtende Christ" die mediumisti-
schen Tatsachen ebenso anerkennt wie der Benediktinerpater
Cyrill Wehrmeister von St. Ottilien und die Jesuitenpaters
Hugger und Käsen. Er st er er teilte mir persönlich mit,
daß er von der Telekinese und dem Hellsehen auf Grund
eigener Erfahrungen überzeugt sei, während Käsen in der
„Linzer Quartalschrift", 1923, in anerkennenswert objektiver
Weise Stellung nimmt. Ich darf wohl auch erwarten, daß
der auf dem Gebiet der christlichen .Mystik bewanderte
Beuronei gelehrte Benediktiner Alois Mayer meinen Standpunkt
teilt und Beßmers schroffe Ablehnungen bedauert.
In Nürnberg ist der Katholik Dr. Böhm seit Jahren an
der Arbeit, die Wahrheit „seelischen Erfühlens" durch Experimente
zu bestätigen, während der katholische Schrift-
steller Grabinski gesicherte Fälle von Spuk- und spontanen
Erscheinungen festzustellen sucht. Mir ist eine Unzahl katholischer
Kleriker und Laien bekannt, die mit größtem,
Interesse meinen Vorträgen über Parapsyehologie folgten
und in zustimmendem Sinne in den sich anschließenden Diskussionen
äußerten. Dabei zeigte sich's, daß manche der
Zuhörer die Befürchtung äußerten, es könnten durch die
mediumistischen Tatsachen die biblischen Wunder gefährdet
werden, wie diese Angst ja offenbar auch Jesuitenpater
Pieper zu seinem Vortrag in Spandau veranlagte, Dies ist
aber eine recht törichte Furcht. Denn solange kein Medium
sich kreuzigen läßt und von den Toten aufersteht,
gen Himmel fährt, Tote erweckt, mit wenigen Broten Tausende
von Hungrigen speist, Wasser in Wein verwandelt und
den Elementen gebietet, sind die biblischen Wunder in ihrer
Einzigartigkeit nicht gefährdet. Auch die biblische Prophetie


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