Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 552
(PDF, 183 MB)
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552 Psychische Studien. L. Jahrgang. 12. Heft (Dezember 1923.)

Bestände also das Geheimnis des Betruges darin, daß er
nach der ersten Aufnahme mit der Platte manipulierte?
Wenn ich wirklich nicht fähig war, dies zu bemerken, dann
ist die Hypothese annehmbar, aber Hope konnte das nicht
wissen, im Gegenteil, er wußte, daß ich vor der zweiten
Aufnahme die Kassette sorgfältig prüfte. Wenn er die Absicht
hatte, zu betfügen, dann halte ich es für ivahrschein-
lich, daß er ein anderes Mittel wählte, von dem er hoffen
konnte, daß meine Prüfung kein Hindernis war. Soll man
annehmen, daß er in diesem gegebenen Moment in der
»Dunkelkammer, ohne mein Wissen, die Platte mit einem
„Extra" beeindruckt hat? Um in diesem gewagten Unternehmen
Glück zu haben, müßte er eine Lichtquelle benötigt
haben n die er aber nicht hatte und die er nicht häjtte be^
nützen können, ohne daß es mir leicht gewesen wäre, ihn
auf der Tat zu ertappen. Nach meinem Experiment, glaube
ich, daß die Realität der psychischen Photographie nicht unwahrscheinlicher
ist, als alle anderen psychischen oder physikalischen
Phänomene. Ich bin der Ansicht, daß die Resultate
tmit demselben Interesse zu verfolgen sind, als z. B. die
Telekinese und jene andern Phänomene, die schon mehr
Approbation gefunden haben, als die ,psychische Photographie
."

Es ist kein Zweifel, in diesem neuen Gebiete der Forschung
erwarten uns noch manche Ueberraschungen. So
berichtet das „British College" in einer seiner jüngsten
Veröffentlichungen („Quarte rly Transaktions"), daß man gefunden
hat, daß die Anwesenheit eines professionellen Mediums
für psychische Photographie nicht unumgänglich notwendig
sei, um supranormale Resultate zu erzeugen. Es sind
Versuche in dieser Richtung eingeleitet, auf deren Ergebnisse
man gespannt sein darf.

Was die Erklärung des Phänomens der {psychischen
Photographie betrifft, so sind wir heute noch auf Vermutungen
und Hypothesen angewiesen. So viel aber scheint,
wie gesagt, festzustehen, daß die Betrugs-Hypothesen nicht
mehr für alle Fälle aufrechterhalten werden können. Für
die Fälle, in denen die Echtheit des Phänomens vernünftigerweise
nicht mehr bestritten werden kann, stehen uns zwei
Wege zur Erklärung offen:

1. Es handelt sich um Ideoplastie, d. h. um eine
Emanation aus dem menschlichen Organismus, die vom
Unterbewußtsein des „Mediums" in die als „Extra"
erschienene Form gebildet wird und die Fähigkeit besitzt,
die photographische Platte zu beindrucken; oder

2. es sind vom Medium unabhängige „Intelligenzen*', die
die zur Erzeugung des Phänomens notwendigen psychischen
Elemente usw. dem Medium entnehmen.


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