Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: II
(PDF, 183 MB)
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und Gemüt voll ist. Der Spieler träumt vom Spiel, von
Würfeln und Karten, daß er viel Geld verliere oder gewinne.

Die Kriegsleute von Kriegssachen, von Munition, Büchsen,
Pulver, Harnisch und allerlei Waffen, daß sie siegen oder
unterliegen. Die Bacchusknechte und Trunkenbolde von
gutem Wein und wie sie oft hohe Gläser voll Wein austrinken
und sonst von allerlei Völlerei. Der Räuber von
Raub und wie er seine Reiterstücklein ausführe. Der Mörder
von Mord, der Dieb von Diebstahl, Buhler und Buhlcrin
von Buhlerei und Hurerei. Das tut alles ihr Nachgeist,
der also mit ihnen spielt und sie in ihrem Gelüst weitertreibt
und anreizt, daß solches im Geblüt sich dermaßen
entzündet und solches Feuer entstehen läßt, daß dieses
nur schwer ausgelöscht werden kann, wie man besonders
bei Buhlern und Buhlerinnen sieht.

Hierin haben sich die schwarzkünstlerischen Buhlherzen
besonders bemüht, ein Experiment auszuführen, wie sie ihre
Buhlschaft im Schlaf und Traum ausführen und erscheinen
könnten, um brünstige Liebe zu sich zu erwecken. Sie
haben Charaktere, Worte, etwa ihre Namen mit eigenem
Blute auf Jungfemhaut oder dergleichen geschrieben und
bestimmten Personen unter das Bett oder die Polster gelegt
. So haben es auch die Mägde der Gesellen gemacht
mit Gürteln, Miederschnüren, Haarbändern, Schleiern usw.,
vielmehr zu machen versucht, denn sie haben in Wahrheit
damit nie etwas ausgerichtet und nichts gefunden, wovon
sie sich einen sicheren Erfolg hätten versprechen können,
auch wohl darüber des Glaubens vergaßen.---"

Soviel sei über die natürlichen Träume oder Erscheinungen
im Schlaf gesagt, die sich täglich zutragen. Nur
zum Abschluß soll noch bemerkt werden, daß alle solche
Träume, die unsern Geist im Schlaf erfreuen oder betrüben,
gewöhnlich gerade vom Gegenteil des Geträumten gefolgt
sind. Darum ist solchen Träumen nicht zu trauen.

Unter übernatürlichen Träumen aber versteht Para-
celsus die biblischen, und er ist überdies der Ansicht, daß
Gott, wenn man sich mit recht innigem und aufrichtigem
Gebet an ihn wende, auch heutzutage noch wegweisende
Träume senden könne.

Was aber sollen wir von der Gegenwart sagen? Der
Glaube an die Zukunft aufhellende Träume hat sich bis
auf spärliche Reste im Volke verloren und, da in unserer
realistischen Zeit nur das Kurs hat, was Vorteil bietet, so
hat der arm gewordene Traum fast jedes Interesse beim
großen Publikum eingebüßt. Erst in der jüngsten Zeit,
seit die moderne Wissenschaft in ihm eines der vorzüglichsten
Mittel erkannt hat, die Geheimnisse unseres Seelen-


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