Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: III
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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III

Mensch darin sterben wird/4 Diese Aeußerung wäre nicht
besonders tragisch zu nehmen gewesen, wenn nicht am
Eschenheimer Turm ein Fahrgast eingestiegen wäre, der
tatsächlich nach einigen Minuten im Wagen tot zusammenstürzte
. — Das Blatt fügt hinzu: Wir würden von dieser
seltsamen Geschichte nicht Notiz nehmen, wenn sie uns nicht
von zwei einwandfreien Zeugen — obendrein Rechtsanwälte,
die ja doch mit der Wahrheit in einem besonderen intimen
Verhältnis stehen — bestätigt würde.

Die hohe Wissenschaft.

Von Albert H o f m a n n, Mehlem.

Vielfach wurde ich von solchen, die meine Hexeneinmal-
einserklärung kennen gelernt, gebeten, auch den Schluß
jener Zauberformel verständlich zu machen, der nach einigen
Worten des Faust und einer längeren Replik Mephistos
folgt.

Er lautet: Die Hexe fährt fort:

„Die hohe Kraft der Wissenschaft, der ganzen Welt verborgen
l

Und wer nicht denkt, dem wird sie geschenkt, er hat sie

ohne Sorgen."

Wie unverständlich dieser Spruch sich anhören soll, läßt
Goethe u. a. am Schlüsse direkt durch Faust selber aussprechen
:

„Was sagt sie uns für Unsinn vor:
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
Mich dünkt, ich hör' ein ganzes Chor
Von hunderttausend Narren sprechen."

Und doch, tiefer Sinn liegt darin, dem oberflächlich
hörenden Ohre allerdings mit Absicht verborgen.

Man erinnere sich, daß die Szene der Hexenküche im
März 1788 unter den Steineichen des Parkes der prächtigen
Villa Borghese in Rom entstanden ist.

Goethe hatte soeben den Schluß der Fastenzeit und das
Osterfest miterlebt, die im damaligen Stile eine Glanznummer
für einen jeden Romreisenden bildeten und ihm
selber trotz seiner begeisterten Beschreibung im Herzen
Widerwillen erregten, „man muß dem Schwall der Feierlichkeiten
folgen". Er hatte seinen Groll über „den Hokuspokus
" der Kirche und das Papsttum noch nicht verwunden.
Es ist also verständlich, wenn er in dieser Szene, den Unmutsgefühlen
, die ihn beseelten, freien Lauf ließ und den
Hexenzauber spuk in eine Parodie der Messe bzw. des Hoch-


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