Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: VI
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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VI

gekauft hatte und dem der Provisor gesagt hatte, er dürfe
während der Anwendung desselben um Gottes willen nicht
an ein Chamäleon denken, sonst wäre alles vergebens!
Schon während der Schmelzoperation kam ihm das Wort

nicht aus dem Sinn, und als er am Schlüsse beim Zerschlagen
des Tiegels außer Schlacke nichts darin fand, schrie
er wütend: „Verteufelt, ich wußte nicht, was ein Chamäleon
ist, aber mußte trotzdem fortwährend daran denken."
Der schlaue Apotheker lachte sich ins Fäustchen.

Ein ungeklärtes Brlebnis.

Manifestation eines Verstört»enenr;

Nachdem ich durch verschiedene schlimme Erfahrungen
klug geworden war, hatte ich in den letzten Jahren
nur einen einzigen Menschen, den ich wirklich als Freund
bezeichnete, und der es auch im vollen Sinne des Wortes
war. Nicht nur, daß uns gemeinsame Ansichten über den
Weltengang verbanden, er war auch Anhänger des Okkultismus
und eifriger Forscher auf diesen Gebieten. Trotzdem
er in Berlin und ich in München wohnte, fanden wir uns
doch mindestens zweimal im Jahre, einmal in Berlin das
andere Mal bei mir in Starnberg, zusammen und tauschten
unsere Meinungen aus.

Wie es so häufig vorkommt, unterhielten wir uns vor
etwa einem Jahre über das Weiterleben der Seele. Alle
Anwesenden, mein Freund, dessen Frau, meine Frau und
auch ich erklärten, wenn wir einmal gestorben, uns den
Ueberlebenden der damaligen Tischrunde bemerkbar zu
machen. Die Gattin meines Freundes bat uns noch, dies
bei ihr ja nicht nachts zu tun, da sie sich sonst fürchten
würde. Mein Freund gab in unser aller Namen die Versicherung
, daß unser Sichbemerkbarmachen so zu geschehen
hätte, daß es keinem Beteiligten irgendeine Angst
verursache, also nur bei Tag, und zwar nur dann, wenn alle
Ueberlebenden wieder gemeinsam beisamipen sein.

Diese Vereinbarung * war natürlich, wie so vieles im
Laufe der Zeit, von allen Kontrahenten vergessen.

Auf Weihnachten 1921, und zwar am zweiten Feiertag,
wurde mein Freund „Fredy" in seiner Berliner Wohnung
von einem Herzschlag getroffen und verschied im Zeitiaum
von wenigen Minuten in den Armen seiner Gattin, die über
den Verlust ihres im besten Alter (48 Jahren) stehenden
Mannes fast untröstlich war. Nur der Glaube an ein Wiedersehen
im Jenseits half ihr die schwere Zeit überwinden und
den herben Schmerz zu ertragen.


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