Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: VII
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0588
VII

In der ersten Woche des Monat Juli war nun die Gattin
meines verstorbenen Freundes auf einige Tage bei mir in
Starnberg zu Besuch, und meine Frau brachte die Lieblingsspeisen
auch unseres verschiedenen Fredy auf den Tisch.
Als wir so beim ersten Abendessen zusammensaßen, es war
V27 Uhr abends, mit einmal klingelte es ganz leise. Meine
Frau sah sofort nach, ob jemand an der Tür sei, es war
jedoch niemand anzutreffen. Nach zirka 3 Minuten wiederholte
sich das Klingelzeichen wieder und begab nun ich
mich zur Wohnungstüre als auch zur Haustüre selbst. Beim
Austritt aus der Wohnungstüre rief ich schon die Treppe
hinab: „Ja, wer läutet denn immer, ich komme schon".

Auf diesen Anruf antwortete eine im Hause wohnende
Frau, die mir mitteilte, daß hier heraußen niemand geläutet
habe, denn das müßte sie gesehen haben, nachdem
sie seit einiger Zeit unter der Haustüre stehe.

Ich begab mich in die Wohnung zurück, nahm am
Tische wieder Platz, und nach zirka 3 Minuten wiederholte
sich das Glockenzeichen. Nachdem ich nun in dem an
das Speisezimmer anstoßenden Schlafzimmer einen Wecker
stehen hatte, und bei diesen Weckern es hin und wieder
vorkommt, daß sie von selbst einzelne Glockenzeichen abgeben
, stellte ich die Weckersicherung fest ein und schloß
die Schlafzimmertür, so daß man ein leises Klingeln des
Weckers nicht mehr hätte heraushören können.

Ich saß noch nicht lange am Tisch, als sich das
Glockenzeichen zum viertenmal bemerkbar machte. Ich war
nun der Meinung, daß eventuell im Garten oder auf der
Straße spielende Kinder, die Verursacher dieses Läutens
seien, weshalb ich den Kindern zurief, sie möchten ihre
andauernde Läuterei einstellen. Sie antworteten aber darauf,
daß sie überhaupt keine Glocke hätten. Radfahrer waren
ebenfalls nicht auf der Straße und kommen auch sehr
selten durch die sehr ruhige Sackstraße.

Als ich wieder an den Abendtisch zurückkehrte, ertönte
das Läuten zum fünftenmal, und nun konnte die Frau meines
verstoben en Freundes und auch ich genau feststellen, woher
das Klingeln kam. Es kam aus der linken Ecke meines
Speisezimmers, in welchem ein großer Pfeilerspiegel steht.
Auf dem Tischchen desselben befindet sich außer einigen
Muscheln auch eine sogenannte Stockuhr, eine alte vergoldete
Uhr auf einem Holzbrett stehend und piit einem
Glassturz bedeckt. Diese Uhr stammt von meinen Urgroßeltern
, und ich habe sie von meinen Eltern geerbt.

Wir machten vom Speisetische aus diese Feststellungen,
als auch schon das Glockenzeichen zum sechsten- und letztenmal
erscholl und wir uns bestimmt davon überzeugen konnten.


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