Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: IX
(PDF, 183 MB)
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Beilage zu „Psych. Studien".

(50. Jahrgang.)

Altes und Neues aus der Welt der Träume.

Von Dr. med. Freudenberg*
(Fortsetzung.)

Im tiefen oder auch sonst ganz normalen Schlaf sind,
wie Ellis mit Recht sagt, die Bewegungsvorstellungen ohne
allen zentrifugalen Effekt. Bewegung oder Bewegungs-
innervation, unter mehr oder weniger starker Hemmung,
suche sich dagegen durchzusetzen, sobald die motorischen
oder bewegungsempfindungsfähigen Zentralapparate zum
Teil wach zu werden anfingen. Dem kann ich nicht
beipflichten und höchstens eine partielle Herabsetzung der
Schlaftiefe zugeben als Vorbedingung für das Zustandekommen
somnambuler Tätigkeit. Speziell beim Schlafreden
konnte ich feststellen, daß die allgemeine Schlaftiefe dabei
eine völlig ungestörte sein kann. Gleichgültige Reden werden
selten von Schlafrednern vernommen. Meist ist es
der Höhepunkt eines gesteigerten Affektes, der im Schlaf
die gegebenen Widerstände durchbricht. Die Schlaftiefe
der eigentlichen Somnambulen, d. h. der im Schlaf wirklich
Umherwandelnden, ist ja bekannt. Aeußere Reize, die unter
anderen Umständen den Schwenden vielleicht aufwecken
würden, prallen hier wirkungslos ab, und erst eine starke
Beeindruckung des Zentralorgans, wie z. B. die Anrufung
mit dem persönlichen Namen, weckt den schlafenden Somnambulen
. Auch steht es fest, daß so gut wie nie eine
Erinnerung an somnambule Handlungen bei dem Schläfer
nach dem Erwachen besteht, was gewiß nicht dafür spricht,
daß diese, wie Ellis sagt, in ein dem Erwachen vorhergehendes
Uebergangsstadium fallen.

Scheinbar, aber nur scheinbar, bestätigt eine gewisse
Traumart die EUis'sche Auffassung. Es sind dies bestimmte
Träume, die mit unmittelbarem Erwachen verbunden sind.
So hatte ich in der verflossenen Nacht, nachdem ich mich
am Abend mit der Ueberarbeitung gerade des vorliegenden
Kapitels beschäftigt hatte, folgenden Traum: ich hörte
zwei Herren von der Uebernahme der Redaktion sprechen,
deren Redakteur — immer im Traum — ich selber war.
Ich fragte daher die Herren, erst halb im Scherz, dann aber
im Ernste, und zuletzt mit immer heftiger werdendem Angstgefühl
„Ja, bin ich denn tot?" Die beiden gaben mir
keine Antwort, nahmen überhaupt nicht die geringste Notiz
von mir. In meiner Verzweiflung brüllte ich ihnen schließlich
dieselbe Frage zu, ich berührte die Herren, zwickte sie.


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