Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: XIII
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0594
— XIII —

tun würde. Und anderseits muß diese suggerierte Vorstellung
doch erst in den Traum hinein verwoben werden,
was aber nur durch zentrale Tätigkeit möglich ist. Mit-
hin beruht auch ein solcher künstlich herbeigeführter
Tra um in Wirklichkeit auf nichts anderem als der Erinnerung
an die soeben erteilte Suggestion, und es wird daher der
Satz, daß alle Träume Erinnerungen entstammen
, durch diesen als möglich angenommenen Versuch
nicht umgestoßen.

Von einem anderen Gesichtspunkte aus tritt auch Ellis
in einleuchtender Weise dem obigen Einwand entgegen.

„Wenn", sagt er, „während ich anscheinend schlafe,
jemand zu mir spricht, und wenn ich mir seiner Anwesenheit
und Worte bewußt werde, so bin ich nicht berechtigt zu
sagen, daß ich das träume. Ein Bewußtsein, welches Vorgänge
ebenso wahrnimmt, wie sie von einem wachen Bewußtsein
wahrgenommen werden können, ist kein träumendes
Bewußtsein. Im buchstäblichen Sinne gibt es also keine
präsentativen Träume. Was unter dem Einfluß von äußeren,
auf den Schlafenden einwirkenden Reizen eintritt, ist, daß
die Reize, anstatt dem Bewußtsein unmittelbar dargeboten
und für das erkannt zu werden, was sie dem wachen Bewußtsein
sind, dazu führen, daß alte Erinnerungen und Vorstellungen
angeregt werden, die das Traumbewußtsein als
eine zutreffende Erklärung des äußeren oder peripheren
Reizes gelten läßt. Der Reiz kann in einem gewissen
Sinne als die Ursache des Traumes bezeichnet werden,
aber der Traum selbst bleibt zentral und ist ganz so eine
Kombination von Erinnerungsbildern, als wenn kein nachweisbarer
peripherischer Reiz überhaupt vorhanden wäre/*

Aus dem oben Festgestellten nun sind wir berechtigt,
ein ferneres, für uns wichtiges Gesetz zu folgern, nämlich
daß alle Erinnerungen weckende Faktoren
Traumreize sind, -deren absichtlich herbeigeführte Anwendung
den künstlichen vom natürlichen Traum unterschieden
würde. —

Hier erhebt sich die Frage, ob präsentative Reize zum
Zustandekommen eines Traumes unbedingt erforderlich sind.
Diese Frage ist mit Nein zu beantworten. Wenn wir mit
einem bestimmten Gedanken beschäftigt einschlafen und
ihn im Traum weiter spinnen, so liegt als dessen Quelle
freilich kein äußerer oder innerorganischer Reiz vor. Das
Traumgedächtnis hat einfach die das Wachbewußtsein be-
schäftigende Vorstellung aufgenommen und verarbei et sie
nun in seiner Weise. Ein rein zentraler Vorgang. Ebenso
stellt ein auf Grund einer vorausgegangenen Hypnose erfolgender
, suggerierter Traum einen rein psychischen Pro-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0594