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Guitet-Vauquelin (S. 1364) weitere Details über die denkwürdige
Kluskisitzung mitteilt, wobei er sich auf Geley
selbst beruft. Dr. Geley habe die Geschichte selbst mehreren
Personen erzählt und dabei weiterhin berichtet, daß
Kluski sich bei dem Experiment mit dem Paraffin die
„Backen" verbrannt und noch mehrere Tage darunter gelitten
habe. Geley habe das aber alles mit „Ideoplastie"
erklärt. Daraufhin wandte ich mich direkt an Dr. Geley
mit der Bitte um Aufklärung über diesen Fall und erhielt
von ihm unterm 4. Januar 1923 ein Schreiben folgenden
Inhalts: „In Beantwortung Ihres Schreibens vom 1. Januar
habe i ch die Ehre, Ihnen zu erklären, daß ich die Verleumdungen
des Herrn Heuz6 sehr deutlich dementiert habe.
Ich sende Ihnen die Nummer der Revue Metapsychique,
die dieses formelle Dementi enthält. Für den Augenblick
wünsche ich dem nichts hinzuzufügen. TEierr Heuze und
Genossen haben Herrn Kluski des Betruges geziehen. Sie
haben nicht den mindesten Beweis nocR das mindeste Zeugnis
zur Begründung dieser Behauptung beigebracht. Für
jeden unparteiischen Geist liegt die Frage klar auf der
. Hand; nicht dem Angeklagten, sondern dem Ankläger fällt
die Beweislast zu/* Ein Betrug Kluskis ist gewiß nicht erwiesen
; aber bedeutet dieser Brief eine strikte Ableugnung
des berichteten „Ulks4*? Zumal wenn Geley diesen denkwürdigen
Paraffinabguß als ideoplastisch entstanden ansieht
? Mir scheint, Geley ist vorsichtig um den Kernpunkt
herumgegangen, auf den es mir ankam. Und das ist auch
eine Antwort. Eine Anfrage bei der Warschauer Gesellschaft
für Psychische Forschung, wo sigh der Abguß befinden
soll, blieb zu meinem Bedauern unbeantwortet. Vielleicht
hat ein anderer Wahrheitsforscher da mehr Glück als ich.
Dem Wunsche des Herrn Prof. .Hertel, in geschmolzenem
Paraffin ein Sitzbad zu nehmen, werde -ich nicht Folge
leisten. Es sei nur noch bemerkt, daß es verschiedene
Sorten Paraffin mit verschiedenem Schmelzpunkt gibt, der
zwischen 30 und 63 Grad schwankt. Kluski dürfte es immerhin
"bei dem einen Versuch bewenden lassen, denn er scheint
die Abhärtung seines dabei in Anspruch genommenen
Körperteiles überschätzt zu haben.
Was den Fall Goligher anbetrifft, so liest Herr Prof.
Hertel da mehr heraus als ich hineingelegt habe. Selbstverständlich
habe ich mir die delikate Frage, ob der Selbstmord
Crawfords mit der Erkenntnis des Betruges seines
Mediums in Zusammenhang steht, auch vorgelegt. Auch
hierüber habe ich mir Aufklärung zu verschaffen versucht,
denn die Allgemeinheit hat doch ein Recht auf wahrheits-
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