http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1923/0616
getreue Aufklärung. Meine dahingehenden Anfragen in
England haben keine Klärung gebracht, weder nach de?
positiven noch nach der negativen Seite. Ein maßgebendes
Mitglied der S.P.R., das ich um allerhand Auskünfte bat,
ist auf diese Frage in seinem Antwortschreiben nicht ^eingegangen
, vielleicht mit Absicht Und Herr Dr. Fournier
dAJbe schrieb mir, über die unmittelbare Veranlassung zum
Selbstmorde Crawfords (mit Zyankali), sei nichts bekannt
geworden. Er sei gerade mit den Vorbereitungen zu einer
Vortragsreise nach Amerika beschäftigt gewesen.
Was den Betrug der Kathleen Goligher anbetrifft, so
kann darüber nach den Beobachtungen des Dr. Fournier
d'Albe, der nicht als Skeptiker an diese Untersuchungen
herantrat, m. E. gar kein Zweifel bestehen.*) Das von nur
in der „Umschau" veröffentlichte Bild hat seitens der Schriftleitung
eine irreführende Unterschrift erhalten. Es handelt
sich nicht um eine Aufnahme, mit der Crawford das
Medium überraschte, vielmehr um eine solche, die, wie alle
diese Aufnahmen, von Crawford in einem vom Medium selbst
'bestimmten Augenblick gemacht worden ist. Crawford hielt
dieses Bild, wie mir Dr. Fournier d'Albe eigens bestätigte,
für die gelungene Photographie ^iner echten Levitation mittels
des „Teleplasmas", welches zwischen den Knien des
Mediums hervorquoll. Dr. Jfournier schreibt dazu ferner:
„Ich habe denselben Versuch mit demselben Tisch wiederholt
. Ich finde, daß kein Besenstiel nötig ist. Der weiße
Stoff ist alles Musseline, zwischen Knien und Füßen gehalten
und unter dem Tisch mit einem Stift angesteckt.
Der oberste Teil ist nicht unter Druck, sondern unter Zug.
Das Medium wurde nicht untersucht und hatte vor und
nach der Photographie 5 Minuten völliger Dunkelheit um
alles zu ordnen und nachher wieder unterzubringen. Seit
(dem Erscheinen meines Buches hat K. G. und die Familie
Goligher sich von spiritistischen Sitzungen zurückgezogen.u
Es würde sich danach also nicht um einen Holzstab gehandelt
haben. Bei dem Schwindel hat, nach Fournier
d'Albes' Beobachtungen, die ganze Familie mitgewirkt und
jede wirkliche Kontrolle stets zu verhindern gewußt. Auch
E. J. Dingwall sagt bei Gelegenheit seines Berichtes über
drei Sitzungen mit Willy S. in München, im allgemeinen
von der Schwierigkeit der Kontrollmaßnahmen sprechend,
gegen die sich die meisten Medien sträuben: „Mit Kathleen
*) Von Betrug ist gar keine Rede: siehe die Buchbesprechung von
Prof. Oesterreich im Juniheft der Studien, desseo Sachkenntnis mir doch
eigentlich unantastbar erscheint. Red.
1*
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