Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 8
(PDF, 233 MB)
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8 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1924.)

dann lösche ich es aus." Durch allerlei Ausreden und Einwände
suchte er noch mehr Zeit zu gewinnen und die Sache hinauszuziehen
^ fuhr dann aber auf eine nochmalige Drohung aus. Die
Frau fiel bewußtlos um, und das Licht ging aus. Dureli Bespritzen
mit kaltem Wasser kam die Frau dann wieder zu sich,
hatte aber von dem ganzen Vorfall kein Bewußtsein.

Im Jahre 1901 im August, als sämtliche Kaleohisten 7um Kate-
chistenkurs auf der Station versammielt waren, da suchte auch
ein junger Mann, der von Zeit zu Zeit vom Teufel übel geplagt
zu werden pflegte und deshalb schon länger zum Christentum
übertreten wollte, bei uns Zuflucht, als er gerade wieder
seine Anfälle bekam. Gleich darauf kamen seine Angehörigen,
Freunlde und Bekannte, um ihn zurückzuholen- etwa 30 Personen
. Seiner Schwester gestatteten wir, in die Stube zu
kommen, die wollte ihn dann mit Gewalt hinausziehen, da er
aber seine Anfälle bekam, konnte sie ihr Vorhaben nicht ausführen
. Sein ganzer Leib wurde furchtbar geschüttelt und sein
Gesicht schrecklich verzerrt, so daß es aussah, als ob man den
Teufel leibhaftig vor sich hätte. Er starrte uns auch mit
fletschenden Zähnen so grausig an, als wollte er uns fürchten
machen. Das gelang ihm allerdings/ nicht, »denn von Furoüt
spürten wir nicht das mindeste. Wir riefen zum Herrn einsam
und gemeinsam, er möge doch hier seine Macht und Herrlichkeit
offenbaren und sich des armen Menschen erbarmen. Da
aber die Hilfe nicht sogleich ersehieu, wollten die Katechisten
es mit dem allgemein üblichen und oft erprobten Mittel, Schlagen
mit dem Schuh, versuchen, was ich ihnen aber mit Entschiedenheit
untersagte. Daß der Geist auf unsere Gebete hin nicht aus*
fuhr, hatte wenigstens das Gute, daß dadurch seine Angehörigen
nicht imstande waren, ihn mit fortzuschleppen, und sie mußten
unverrichteter Sache wieder abziehen.

Als sie fort waren, gingen wir zum Essen und überließen ihn
den Katechisten zum Ueberwachen. Bald darauf meldeten sie,
der Geist sei ausgefahren. Ich fragte sie: Was habt ihr denn
mit ihm gemacht? Da gestand mir Kt. Daniel Santwan, er habe
mit dem Schuh nur ganz wenig seine Wangen berührt. Dana aber
wollte Evangelist Winfried Micha in zudringlicher Weise ihn
nötigen, seinen Angehörigen, die sich mittlerweile wieder eingestellt
hatten, seinen Übertritt zu erklären. Dazu aber halte
er weder Kraft noch Mut, und um sich dieser Zudringlichkeit
zu entziehen, ging er freiwillig wieder zu ihnen über. Der
Teufel war ja jetzt ausgefahren. — Es sind seitdem beinahe
acht Jahre verflossen, und wir haben von weiterer Besessenheit
nichts mehr vernommen. Kürzlich waren der betreffende ehemals
Besessene und sein Bruder, der ihn vom Christwerden abhielt
, bei mir zur Arbeit. Ich hielt ihnen ihr Unrecht vor und
sagte ihnen, welch schwere Folgen das noch für sie haben


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