Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 20
(PDF, 233 MB)
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20 Psychisch« Studien. LI. Jahrgang. 1. Heft (Januar 1924.)

du, wer dich küßt?", worauf sie genau gewußt habe, wer es gewesen
sei. Darauf hatte sich der Geist mir zugewandt, als einer dem Me-
dium genehmen Person, und als wenig Affektbetontes übriggeblieben
war, ging der Schabernack los, Klavierspiel, Zuschlagen des Deckels
usw. Ich muß noch nachtragen, daß mehreren Personen eine offenbar
auf dem Klavier aufgedeckt gewesene Decke um den Kopf geweht
wurde, was ich auch ganz deutlich spürte.*)

Charakteristisch war das Skizzenhafte, Unvollendete der Ausführung
der unterbewußt auftauchenden Ideen. Es war nicht das Gehen
einer wirklich realen menschlichen Persönlichkeit, welches ich vernahm
, sondern bloß die Andeutung des Gehens**). Der Kuß stellte
eigentlich nur die Idee der Mechanik des Kusses dar, es war nur die
„doppelte Berührung" zum Ausdruck gebracht, ohne daß es wirkliche
Lippen waren. Von dieser Idee der Mechanik des Kusses schien
erst die Bildung des Gesichtes ausgehen zu wollen. Spätere Sitzungen
brachten eine Bestätigung dieser Auffassung.

Die Ausbeute an orientierenden Eindrücken war für mich in dieser
ersten Sitzung so groß, daß ich Herrn J. bat, mir noch einmal
die Möglichkeit einer solchen zu geben. Herr J. riet mir darauf, mir
Zutritt zu einer der Sitzungen zu verschaffen, welche Dr. Geley-Paris,
Professor S. Alrutz-Upsala und Dingwall-London mit demselben Medium
in einem Hotel unter strengerer Kontrolle abhielten. Herr J.
erwartete einen günstigen Einfluß* durch die gute Einstellung des
Vfediums zu mir und dadurch, daß ich mich dann als einziger mit
dem Medium russisch verständigen könne. Diese Sitzung sollte am
Donnerstag, den 6. September, um 7 Uhr stattfinden. Am nächsten
Tage erfuhr ich jedoch durch Herrn J., daß die Sitzung auf 9 Uhr,
eine für mich ungünstige Zeit, verlegt war, daß aber an demselben
Tage ich um 5 Uhr eine Sitzung mit Herrn G. mitmachen Könne.
Ich nahm letzteres Anerbieten an und hatte es nicht zu bereuen, da
sie außerordentlich interessante Erlebnisse brachte.

Wir saßen um einen Tisch herum. Rechts neben dem Medium saß
ich, dann Herr L., links ein Spanier, Herr de N., neben ihm eine
später erschienene Dame. Geschlossen wurde die Kette durch zwei
fremde Personen, einen Herrn und eine Dame aus Paris. Die vielen
fremden Personen gaben kein psychisch günstiges Milieu. Es dauerte
lange nach dem Verdunkeln, bis ich im Kreuz berührt wurde; wie

*) Die Decke schien nach Vermutungen des Herrn J. nicht genau
auf ihren früheren Platz zurückgekommen zu sein. Interessant ist, daß
eben dieser Ordnungssinn des Unterbewußtseins oft etwas oder ganz
versagt, worauf noch unten hingewiesen werden wrd. Jelenfa'ls sieht
man, daß es wünschenswert wäre, vor der Sitzung genau anzumerken,
wo die verschiedenen, besonders leicht wegzubringenden Gegenstände
sich befinden, um unerwartete oft bedeutende Telekinesen nicht zu
übersehen.

**) Gewohnt, in Betrieben aus der Nuance des Geräusches der
laufenden Maschinen und arbeitenden Apparate auf das mehr oder
minder vollkommene Abrufen des Prozesses zu schließen, traue ich
mir wohl zu, dieses erkennen zu können.


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