Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 21
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Blacher: Warschauer Erlebnisse und Eindrücke.

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mir jedoch schien, war es kein Streicheln, sondern fühlte es sich
mehr wie leise Püffe. Sie mögen durch meine Zweifel an der günstigen
Zusammensetzung veranlaßt worden sein. Bis zur Unterbrechung
kam auch trotz aufmunternder leiser Ausrufe nichts Rechtes heraus,
wodurch ich mißmutig gestimmt wurde. Um die Wirkung zu verstärken
, wurde für den zweiten Teil eine Räucherkerze angezündet.
Den Tag vorher hatte nämlich in Gegenwart eines zum Kongreß
zugereisten arabischen Scheichs eine sehr erfolgreiche Sitzung stattgefunden
, bei welcher die ganze Gestalt eines Arabers erschienen sein
soll. Das Räuchern war ein notwendiger Bestandteil einer rituellen
Handlung gewesen, mit der der Araber die sehr erfolgreiche Sitzung
eingeleitet hatte. Nach der Pause begann unsere Sitzung von neuem
<loch schien wirklich nichts Rechtes daraus werden zu wollen. 'Da
fuhr der Spanier, Herr de N., der mir gegenübersaß, zusammen
und meldete, daß er zuerst einen kräftigen Rippenstoß erhalten habe
und immer wieder berührt werde. Ich schöpfte, eingedenk der ewigen
Warnungen vor Betrug, Verdacht. Das Medium saß wohl am Tisch
in der Ilandkette, die Beinkontrolle war aber nicht durchgeführt worden
, da es uns auf starke Phänomene ankam. Ich beschloß, mit meinem
linken Bein die Beine des Mediums zu berühren. Ueberrasehen-
derweise fand ich beim Abtasten des ganzen, vor dem Stuhl befindlichen
Raumes nichts. Ich fühlte die beiden Stuhlfüße, kam an den
Hand des Stuhles, kam an den gegenüberliegenden Tischfuß an und
trat auch im Versehen dem Spanier auf den Fuß, der eine tele-
k ine tische Berührung vermutete und dieselbe meldete. Unterdessen
«igle Herr de N., daß er die ganze Zeit mehr oder minder stark
berührt werde. Ich meinerseits war fest überzeugt davon, daß das
Medium mit den Füßen die Berührungen hervorrufe, obgleich eine
Berührung mit den beschuhten Füßen doch wohl schließlich als solche
hätte erkannt werden müssen, wurde verstimmt, animierte nicht mehr
den Geist und erwartete jeden Augenblick das Wiedererscheinen der
Beine des Mediums — ich hatte mein linkes Bein entsprechend placiert
- - und den Schluß der nicht besonders erfolgreichen Sitzung. Freilich
kamen mir dazwischen die heftigen Reaktionen der Geister bei
den Petersburger Sitzungen in den Sinn, und ich dachte bei mir im
stillen, daß ich auch gründlich abbekommen könnte, wenn ich mich
täuschte und es doch von Seiten des Mediums kein Betrug wäre, da
ja das Unterbewußtsein de* Mediums meinen Verdacht schon merken
würde.*) Es kam noch etwas dazu: Herr J. merkte, daß ich still
geworden war und fragte mich, ob ich die Hand des Mediums
ich bejahte dieses — oder das Bein des Mediums fühle. Letzteres
\erneinte ich, wiederholte die Verneinung noch einmal und sagte,
daß die Beine verschwunden seien. Um auf das Medium zu wirken,
sprach Herr L. die ganze Zeit und auch während der gleich zu be-

*) Wie solche Stimmungen vom Medium telepatisdi erfühlt werden,
hatte ich Gelegenheit, an einer Kristallseherin zu beobachten, worüber
ich vielleicht gelegentlich berichten werde.


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